Der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung könnte im kommenden Jahr um bis zu 0,3 Prozentpunkte sinken. Dies berichtet die BILD (Dienstag) unter Berufung auf Regierungs- und Rentenversicherungskreise. So ergebe sich derzeit ein finanzieller Spielraum, den Satz zum Jahreswechsel von 18,9 auf 18,6 Prozent abzusenken, heißt es in dem Artikel.

Anzeige

Senkung des Rentenbeitrags an gute Konjunktur gekoppelt

Allerdings sei eine Beitragssenkung an die Voraussetzung gekoppelt, dass sich der Arbeitsmarkt weiter wie erwartet entwickele und der Bundeszuschuss an die Rentenkasse nicht sinke. Laut „Bild“ würde eine Senkung um 0,3 Prozentpunkte sowohl die Arbeitgeber als auch -nehmer um drei Milliarden Euro entlasten. Anfang 2014 fiel die Senkung des Rentenbeitrags noch aus, weil die schwarz-rote Koalition die Mehreinnahmen für die Mütterrente und die Rente mit 63 brauchte.

Auch Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) hatte sich Anfang dieser Woche zu einer Absenkung des Beitrages bekannt und damit den Beitragszahlern Hoffnung gemacht. Wenn sich wegen der guten guten Lage die Möglichkeit biete, den Beitragssatz zum 1. Januar 2015 abzusenken, „dann werden wir das tun”, sagte sie in Berlin. „Geringe Sozialabgaben entlasten auch die Arbeitgeber.“

Nach Rechtslage könnte Beitrag noch stärker sinken

Nach gültiger Rechtslage wäre sogar eine Beitragssenkung um 0,6 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent erlaubt. Grund dafür ist ein voraussichtlicher Jahresüberschuss von zweieinhalb Milliarden Euro. Das Vermögen der Rentenkassen dürfte Ende 2014 bei über 36 Milliarden Euro liegen, prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) - Das wäre ein neuer Rekord. Die Schwankungsreserve wird bereits gegen Ende dieses Jahres die obere Grenze von anderthalb Monatsausgaben übersteigen, womit eine Beitragsabsenkung eigentlich geboten wäre.

Anzeige