Insgesamt zeigte sich das Neugeschäft in der Lebensversicherung in einem zweigeteiltem Bild. So liefen Verträge gegen laufenden Beitrag vergleichsweise schwach, das Geschäft gegen Einmalbeitrag legte deutlich zu. So ging das Neugeschäft laufenden Beiträgen um 13,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Dagegen stiegen die Beitragseinnahmen bei Lebensversicherern, Pensionskassen und Pensionsfonds durch Einmalbeiträge um 14,2 Prozent auf 25,7 Milliarden Euro an.

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Neben den anhaltenden Niedrigzinsen ist dafür auch die Bevölkerungsalterung verantwortlich. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer sind inzwischen Mitte vierzig bis fünfzig Jahre alt. Sie tragen wesentlich zum Wachstum des Geschäfts gegen Einmalbeitrag bei. Dagegen ist der Pillenknick der 70er-Jahre im Neugeschäft gegen laufenden Beitrag angekommen. Weniger Kunden im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 40 schließen Vorsorgeverträge ab. Diese Verschiebung der Nachfrage wird sich vermutlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

75 Prozent der Einmalbeiträge flossen in Rentenversicherungen

Rund 75 Prozent der Einmalbeiträge flossen in Rentenversicherungen. Ein Großteil der Verträge dürfte mit dem Ziel der längerfristigen Vorsorge abgeschlossen worden sein. Besonders erfreulich ist der weitere Rückgang der Stornoquote. Sie weist mit 3,32 Prozent den niedrigsten Wert seit über 20 Jahren auf (Vorjahr: 3,48 Prozent). Dies ist im aktuell schwierigen Umfeld als Vertrauensbeweis der Kunden in ihre Lebensversicherung zu werten. Ziel der Branche bleibt es, die Stornoquote noch weiter abzusenken.

Lebensversicherungskunden haben im vergangenen Jahr Leistungen in Höhe von voraussichtlich 80 Milliarden Euro erhalten. Das bedeutet einen Anstieg der Leistungsauszahlungen um knapp 5 Prozent. Pro Tag zahlten die Lebensversicherer 2013 damit knapp 220 Millionen Euro an ihre Kunden aus. Der Gesamtbestand der Lebensversicherungen einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds bleibt mit 91,8 Millionen Verträgen auf hohem Niveau (2012: 93,0 Millionen).

GDV-Präsident begrüßt Änderung bei der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven

„Die deutschen Versicherer haben sich im Jahr 2013 gut behauptet. Trotz anhaltend niedriger Zinsen und einer weiter sinkenden Sparquote bei den Deutschen erzielte die Branche ein respektables Geschäftsergebnis“, sagte Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Für 2014 rechnen wir mit einem etwas moderaterem Beitragswachstum.“

Derweil begrüßte Erdland die vom Bundesfinanzministerium angekündigte Änderung bei der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven. „Die Bewertungsreserven müssen allen Versicherten zur Verfügung stehen. Derzeit profitieren nur 5 Prozent der Versicherten – zu Lasten der großen Mehrheit“, betonte Erdland.

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Die niedrigen Zinsen haben die Marktwerte der festverzinslichen Wertpapiere in den Beständen der Versicherer unnatürlich aufgeblasen. Das zwingt Lebensversicherer, gut verzinste Papiere aus dem Bestand zu versilbern und sichere Zinserträge aufzugeben. „Wir brauchen langfristig planbare Kapitalerträge, um langlaufende Zinsversprechen zu erfüllen. Die heutige Gesetzeslage hat das krasse Gegenteil zur Folge. Deshalb treten wir für die Reparatur ein. Unser Ziel ist es, der Lebensversicherung Brücken über die Niedrigzinsphase zu bauen“, so Erdland.

Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft

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