Dank positiver Steuereffekte kann der drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück für 2013 Rekordzahlen vermelden. Der Nettogewinn sei um mehr als fünf Prozent auf 895,5 Millionen gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hannover mit. Die Brutto-Prämieneinnahmen stiegen um 1,4 Prozent auf fast 14 Milliarden Euro. Damit wurden die Erwartungen sogar übertroffen: Hannover-Rück-Chef Ulrich Wallin hatte mehr als 800 Euro Gewinn vorausgesagt, Analysten knapp 850 Millionen Euro.

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Grundlage für das gute Ergebnis „war ein sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung, das gegenüber dem Vorjahr nochmals um 63 Mio. EUR verbessert werden konnte“ erklärte Vorstandsvorsitzender Wallin. „Unterstützt wurde das Konzernergebnis zudem durch einen positiven Steuereffekt.” Demnach trug allein die Auflösung von Steuerrückstellungen mit 90 Millionen Euro zum Rekordergebnis bei.

Profitieren sollen jetzt die Aktionäre: Vorstand und Aufsichtsrat werden auf der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 3,00 EUR je Aktie zu zahlen. Dies entspricht bezogen auf das IFRS-Konzernergebnis einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent. Zwar hatte die Hannover Rück schon für das Jahr 2012 so viel gezahlt, Experten hatten aber im Vorfeld mit weniger gerechnet.

Hagelschlag „Andreas“ teuerstes Unwetter-Ereignis

In der Schaden-Rückversicherung blieben die Belastungen trotz der Unwetter in Ost- und Süddeutschland mit einer Nettobelastung von 577,6 Millionen Euro im Rahmen des dafür reservierten Budgets von 625 Millionen Euro. Insbesondere Deutschland und Kanada seien demnach überproportional von Belastungen aus Naturkatastrophen betroffen gewesen, heißt es auf der Webseite des Versicherers.

Hagelschlag „Andreas“ war dabei das teuerste Ereignis mit einer Nettobelastung von 99,3 Mio. EUR. Die Überschwemmungen in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern schlugen mit 92,5 Mio. EUR zu Buche. Mit 94,9 Prozent (95,8 Prozent) konnte die kombinierte Schaden-/Kostenquote gegenüber dem Vorjahr noch einmal verbessert werden.

Schwieriger gestaltete sich das Geschäft in der Personen-Rückversicherung. Hier musste die Hannover Rück rund 100 Millionen Euro zusätzlich für Berufsunfähigkeits-Policen in Australien reservieren, weil mehr Versicherte vorzeitig in Ruhestand gingen als erwartet. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach deshalb in der Sparte um fast die Hälfte (46,1 %) ein.

Auch mit der Entwicklung der Kapitalanlagen ist die Hannover Rück angesichts des nicht einfachen Marktumfelds zufrieden: Die Kapitalanlagerendite für die selbstverwalteten Anlagen (ohne Modco-Derivate und Inflation Swaps) erreichte den Zielwert von 3,4 Prozent. Der Bestand an selbstverwalteten Anlagen blieb mit 31,9 Mrd. EUR stabil (Details siehe hier).

Hannover Rück blickt optimistisch in die Zukunft

Für das Jahr 2014 zeigte sich die Hannover Rück vorsichtig optimistisch. „Aufgrund der weiterhin anhaltenden Niedrigzinsphase und des sich verstärkenden Wettbewerbs insbesondere in der Schaden-Rückversicherung sind die Rahmenbedingungen unverändert herausfordernd”, betonte Vorstand Wallin. „Jedoch haben wir in Bezug auf unsere geringen Kapital- und Verwaltungskosten einen greifbaren Wettbewerbsvorteil, sodass wir auch in einem weicheren Markt beständige Ergebnisse erzielen können.”

Die Hannover Rück rechnet für das Geschäftsjahr 2014 – auf Basis konstanter Währungskurse – mit stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämieneinnahmen. In der Schaden-Rückversicherung geht das Unternehmen aufgrund seiner selektiven, ertragsorientierten Zeichnungspolitik von einem weitgehend stabilen Volumen aus; in der Personen-Rückversicherung von einem Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

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Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,2 Prozent an. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2014 unverändert von einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 850 Mio. EUR aus. Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres strebt die Hannover Rück 35 bis 40 Prozent ihres IFRS-Konzernnachsteuerergebnisses an.

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