Im OECD-Schnitt waren die Gesundheitsausgaben im Zeitraum 2000 bis 2009 jährlich im Schnitt um fünf Prozent gestiegen, zwischen 2010 und 2011 dagegen lag das Wachstum gerade einmal bei 0,5 Prozent. Vorläufige Zahlen für eine Reihe von Ländern bestätigen diesen Trend auch für 2012. 


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Besonders die öffentlichen Ausgaben verharren seit 2009 auf etwa dem gleichen Stand, aber auch private Haushalte üben sich vielerorts in Zurückhaltung. Den stärksten Rückgang verbuchte Griechenland, wo die allgemeinen Gesundheitsausgaben zwischen 2009 und 2011 um elf Prozent pro Jahr gesunken sind. Dazu trugen vor allem die öffentlichen Sparmaßnahmen bei. Die einzigen beiden OECD-Länder, die seit 2009 stärkere Wachstumsraten verzeichnen als in den neun Jahren zuvor sind Japan und Israel.

Die Rückgänge in den öffentlichen Ausgaben gehen in vielen Staaten auf eine breite Mischung aus Faktoren zurück: Bevorzugt gekürzt wurde bei den Aufwendungen für Medikamente. Etliche Länder taten das, indem sie die Zuzahlungen für Patienten erhöhten, die Preise der Medikamente reduzierten oder die Anzahl erstattungsfähiger pharmazeutischer Produkte einschränkten. Gleichzeitig setzen viele Länder stärker auf Generika. So verdoppelte sich etwa in Spanien der Anteil generischer Medikamente am Gesamtverbrauch in den fünf Jahren bis 2011. Auch Portugal und Griechenland erreichten einen großen Teil ihrer Einsparungen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Ähnlich gravierende Einschnitte erfuhren die Ausgaben zur Gesundheitsprävention und zur öffentlichen Gesundheit: Zwar macht dieser Bereich nur einen relativ geringen Anteil am Gesundheitsbudget aus, dennoch griffen hier mehr als drei Viertel aller OECD-Länder zum Rotstift. Bis 2008/9 waren die Vorbeugekosten mit am stärksten gewachsen, in den letzten beiden Jahren, für die Daten vorliegen, sanken sie real. Darüber hinaus versuchten die OECD-Länder, die vielerorts rapide steigenden Krankenhausausgaben zu dämpfen - bevorzugt durch Lohnkürzungen, Personal- und Bettenabbau sowie höhere Eigenbeteiligungen der Patienten.

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Durch das gedrosselte Wachstum der Gesundheitsausgaben in der OECD verringerte sich der Anteil dieser Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2010/11 in den meisten Ländern. 2011 schlugen die Gesundheitsausgaben im OECD-Schnitt mit 9,3 Prozent des BIP zu buche, während sie 2010 noch bei 9,5 Prozent gelegen hatten.

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