Der britische Versicherer AIG Europe Limited, Teil des internationalen Konzerns AIG, startet als einer der Versicherer ein Pilotprodukt mit Telematik-Lösung. Genutzt werden soll eine Kombination aus Vodafones Telematik-Angebot „Vodafone Vehicle Connect“ und dem in den USA bereits sehr erfolgreichen „DriveAbility“-Produkt von Towers Watson.

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Telematik-Produkte könnten in der Kfz-Versicherung zum Wettbewerbsvorteil werden

Das eine punktgenaue Auswertung des Fahrverhaltens für die europäische Versicherungsbranche sinnvoll wäre, untermauert Duncan Anderson, Global Head of Pricing & Product Management bei Towers Watson, noch ein mal: „Aus unserer Zusammenarbeit mit zahlreichen US-Versicherern wissen wir, dass gerade die Analyse von granularen Daten die wertvollen Hinweise über die Zusammenhänge der Fahrweise ihrer Kunden mit den entsprechenden Schadenpotenzialen liefert. Dadurch waren wir auch in der Lage, einen Score zu entwickeln, der in der Lage ist, Schadenquoten um mehr als den Faktor 10 zu differenzieren, von den besten 10 Prozent bis hin zu den schlechtesten 10 Prozent.“

Telematikprodukte könnten sich in Zukunft schnell zu einem enormen Wettbewerbsvorteil entwickeln. In den vergangenen Monaten haben immer mehr Gesellschaften signalisiert, dass sie Telematikprodukte einsetzen wollen. So wird erwartet, dass in sehr kurzer Zeit Telematik-Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen auf dem Markt platziert werden.

Kfz-Versicherung mit automatisiertem Fahrtenbuch und Kontrolle der Kinder

Verbraucher könnten durch die neue Technik nicht nur durch günstigere Tarife in der Kfz-Versicherung profitieren. Optional können Kunden dann weitere Dienste angeboten werden. So wäre durch Telematik-Produkte das Verfolgen gestohlener Fahrzeuge ebenso möglich, wie die Verknüpfung mit relevanten externen Informationen wie Verkehrsabläufen oder Wetterdaten. Weitere positive Nebeneffekte für Autofahrer sind der ein automatisierter eCall bei Unfällen, ein automatisiertes Fahrtenbuch und die elterliche Kontrolle über das Fahrverhalten ihrer Kinder.

Mittels Telematik sollen Daten zum Fahrverhalten (Bremsen, Geschwindigkeit, Kurvenverhalten u.v.m.) aufgezeichnet und analytisch ausgewertet werden. Der Versicherer analysiert die Daten mittels einer Software und schafft so individuelle Kfz-Tarife. Dabei gilt: Je detaillierter (granularer) die Daten, desto mehr Zusatzleistungen kann der Versicherer erbringen.

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Die Einführung von Telematik-Produkten bei den Kfz-Versicherern könnte schnell gehen

Das die Einführung von Telematik-Produkten schneller, als bisher gedacht, gehen könnte, belegen ein EU-Beschluss und die statistisch belegte Senkung der Unfalhäufigkeit. Laut einem EU-Beschluss, soll bis 2015 in jedem Neuwagen ein Sensor stecken, der bei einem Unfall einen automatischen Anruf an Rettungsdienste und Notrufzentralen absetzt. So sollen Rettungsdienste bis zu 50 Prozent schneller am Unfallort sein. Weiterhin haben Telematikprogramme einen positiven Effekt auf die Unfallhäufigkeit ergeben. Durch diese wurde sowohl das Fahrverhalten verbessert und die Schadenhäufigkeit erheblich gesenkt. So wurde eine Senkung der Unfälle von von Privatpersonen zwischen 20 und 30 Prozent festgestellt. Bei gewerblichen Kraftfahrern wurde, laut Aussagen von Versicherern, durch den Einsatz von Telematikanwendungen sogar ein Rückgang um 50 bis 90 Prozent der Schadenhäufigkeit verzeichnet.

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