Jedes Jahr meldet die Deutsche Post neue Rekordwerte, das Geschäft mit der Ware Paket boomt, Online-Shops, Amazon und Co. tun ihr Bestes dazu. DHL rechnet in der Weihnachtszeit mit bis zu 6 Millionen Pakte-Zustellungen. Wenn wundert es, dass das auch die Aktie der Deutschen Post beflügelt. Goldman Sachs hat die Aktie gestern auf buy eingestuft und hebt das Kursziel auf 22,50 Euro.

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Der Boom hat natürlich auch Schattenseiten. Von überlasteten Postboten mit langen Touren und massenhaften Überstunden ist die Rede. Seit dem Börsengang der Deutschen Post haben sich die Arbeitsbedingungen unter dem Druck der Gewinnoptimierung massiv verschärft. "Sie fallen wie die Fliegen" - so berichtet der Spiegel gestern in einen Online-Artikel. Die Ausfälle bei den Postboten sind natürlich auch eine organisatorische Herausforderung, Zustellungen erfolgen dadurch oft zu spät.

Der Druck kommt von den Aktionären. Die wurden in den letzen Jahren mit hohen Renditen belohnt. In der Briefsparte sinkt jedoch die Rendite drastisch. Sie lag 2008 noch bei 15,1 Prozent, 2011 waren es nur noch 7,9 Prozent. Die Antwort war die massenhafte Schliessung von Postfilialen und der Abbau von Briefkästen. Die Deutsche Post hebt auch die Preise für den Standardbrief ab 2013 an, der kostet dann 58 Cent. Postkarten, Einschreiben und Kompaktbriefe behalten ihren Preis, der Maxbrief wird teurer und auf 2,40 Euro angehoben. Für bereits erworbene Briefmarken bietet die Deutsche Post Ergänzungsmarken an, um das fehlende Porto auszugleichen.

Unregelmässigkeiten im Weihnachtsgeschäft sind nicht auszuschliessen. Wenn es auch bei Ihnen früh am Sonntag an der Tür klingelt, dann sollten Sie sich beeilen, der Postbote wartet bestimmt nicht lange.

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