Während die Ermittlungen gegen Mehmet Göker weiter andauern, entledigte sich Göker mit der Zahlung von 200.000 Euro der Restschuld aus dem ersten Verfahren und damit vorerst der Gefahr auf deutschem Boden ins Gefängnis zu müssen. Indes dauern die Ermittlungen gegen den Ex-Meg-Chef weiter an. Im Raum steht eine Anklage wegen Insolvenzverschleppung. Das berichtet die Hessische/Niedersächsische Allgemeine.

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Auf seiner Facebook-Seite hatte Göker bereits Anfang Oktober verkündet, eine Rückkehr nach Deutschland zu planen. Aktuell arbeitet Göker in der Türkei. Dort hatte er vor einiger Zeit geplant, ein neues PKV-Imperium aufzubauen. Über ein in der Türkei ansässiges Callcenter sollten in Deutschland private Krankenversicherungen verkauft werden.

Der charismatische Unternehmer hatte binnen weniger Jahre eine Vertriebsfirma mit bis zu 1.000 Mitarbeitern aufgebaut. Damals lagen ihm viele Versicherer zu Füßen und zahlten auf Zuruf und ohne Unterschrift, Millionen auf die Konten der MEG.

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Angetrieben von einer reichlichen Portion Größenwahn wurden Vertriebler unter Druck gesetzt immer mehr und schneller Verträge abzuschließen. Letztendlich blieb die Beratungsqualität und damit der Kunde auf der Strecke. Die Folge der Methode, PKV-Policen in zwanzigminütigen Telefonberatungen zu verkaufen, waren am Ende Stornoraten von bis zu 90 Prozent und Schulden in Höhe von 50 Millionen Euro.

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