Wie die Tagesschau exklusiv unter Berufung auf NDR-Recherchen berichtet, ist Mehmet Göker wieder im Versicherungsgewerbe aktiv. Diesmal als „PKV-Tarifoptimierer“. So berichtet die Tagesschau, dass Göker seine Geschäfte nun über die „Finanz Check Rhein-Main GmbH“ abwickeln würde. Die Masche: Anrufer geben sich als Mitarbeiter der Krankenversicherung aus, versprechen massive Ersparnisse durch einen Tarifwechsel und erstellen für die „Wechselberatung“ Rechnungen in enormer Höhe. Göker baut von der Türkei aus ein Vertriebsnetzwerk für dieses ‚Geschäftsmodell‘ auf, so die Vorwürfe. In Werbevideos für seine Verkaufsmethoden gibt Göker an, dass für die PKV-Tarifoptimierung keinerlei Vorkenntnisse nötig seien. Wie Göker beim Aufbau solcher Vertriebe vorgeht, zeigt der mehrteilige Dokumentarfilm „Der Versicherungsvertreter“ von Klaus Stern.

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Weder Göker noch das Unternehmen wollten gegenüber dem NDR Stellung zu den Vorwürfen beziehen. Die Bundesnetzagentur bestätigte allerdings, dass gegen die „Finanz Check Rhein-Main GmbH“ Beschwerden wegen unerlaubter Werbeanrufe vorliegen.

Geheimnisverrat verjährt

Göker könnte auch bald persönlich nach Deutschland zurückkehren. Angekündigt hat er es bereits auf seinen Social Media-Kanälen. Ein Verfahren gegen Göker wegen ‚Vereitelung der Zawangsvollstreckung‘ war 2019 eingestellt worden. Zuletzt hob das Landgericht Kassel nach NDR-Recherchen einen Haftbefehl auf. Die Staatsanwaltschaft soll dagegen Rechtsmittel eingelegt haben. Hintergrund hier ist der gewerbsmäßige Verrat von Geschäftsgeheimnissen. Vincent H., frühere rechte Hand Mehmet Gökers, wurde deswegen zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt, die aber zur Bewährung ausgesetzt wurde.

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Am 02. März berichtet das NDR-Politmagazin ‚Panorama - die Reporter' 21.15 Uhr ausführlich darüber. Im Interview mit Versicherungsbote sprach Klaus Stern über die Anziehungskraft, die Göker auf Jüngere ausübt.

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