Bereits im April waren Details der geplanten Umstrukturierungen der ERGO Versicherungsgruppe AG durchgesickert (Versicherungsbote berichtete: „Ergo vor Umbruch? Stellenabbau und Optimierung des Vertriebs geplant“). Nun äußerte sich der Ergo-Vorstand zu den Plänen. „Unser Ziel ist die Verbesserung der Beratungsqualität, im Wesentlichen durch eine Vereinheitlichung des Beratungs- und Betreuungsansatzes. So sichern wir die Zukunft unserer Vertriebe, reduzieren die Komplexität in den Vertriebsstrukturen und somit auch die Kosten“, so Dr. Rolf Wiswesser, Vorstandsmitglied der ERGO Versicherungsgruppe AG.

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Die Ergo Versicherungsgruppe war 1997 durch die Fusion zwischen Victoria und Hamburg Mannheimer entstanden. Bis zur ersten Umstrukturierung 2010 hatten beide Versicherungen weiter nebenher gewirtschaftet. Anschließend wurde aus Hamburg Mannheimer die Ergo Leben. Nun will man den ersten vernünftigen Schritt gehen und die einzelnen Strukturen der Gesellschaften aufbrechen und diese zentralisieren.

Bis dato hatten viele Vermittler nur ihre Verkaufsschiene bedient und hatten die Partner außen vor gelassen. Das soll sich nun ändern. Mit der Neugliederung sollen Synergien entstehen, soll der Umsatz steigen und, ja, es sollen Kosten gespart werden.

Im ersten Schritt sollen aus fünf Ausschließlichkeitsorganisationen zwei homogene Organisationen, mit einheitlichen Strukturen werden. Einheitliche Instrumente zur Kundenberatung, zur Vertriebssteuerung und zur Qualitätssicherung sollen ebenso eingeführt werden, wie ein gemeinsamer Innendienst. Durch die Zentralisierung des Innendienstes sollen allein 650 Stellen eingespart werden. Auch im Außendienst sollen Kapazitäten gebündelt werden und die Effizienz steigen. Hier ist eine Reduktion auf bundesweit 120 Regionaldirektionen geplant. Dies geht mit einem Abbau von bis zu 700 Stellen im angestellten Außendienst einher. Im Krankenversicherungsbereich sollen einzelne ausgewählte Spezialisten mit Agenturen der DKV im Markt vertreten sein.

An den Marken will die Ergo dagegen nicht schrauben. Krankenversicherungsprodukte werden weiter unter der Marke DKV, Rechtsschutzversicherungsprodukte unter der Marke D.A.S. vertrieben.

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Die Umsetzung der Maßnahmen soll bis zum Jahresbeginn 2014 dauern und jährlich Einsparungen von rund 164 Millionen Euro bringen. Die geplanten Veränderungen sollen in den nächsten Monaten zwischen Unternehmensleitung und den Betriebsräten sowie dem Sprecherausschuss verhandelt werden. Die Unternehmensleitung strebt dabei eine sozialverträgliche Umsetzung an.

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