Der Mobilfunkanbieter O2 will noch in diesem Jahr gemeinsam mit Vodafone und der Deutschen Telekom das bargeldlose Bezahlverfahren "Mpass" für den Einzelhandel einführen. Dabei wird zum Bezahlen das Handy einfach an einen Abbuchungsterminal gehalten. 61 Prozent der Deutschen können sich derzeit allerdings nicht vorstellen, ihre Einkäufe an der Ladentheke mit Hilfe dieser Methode zu bezahlen. Weitere elf Prozent sind unentschlossen und die verbleibenden 28 Prozent würden das Verfahren nutzen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschungsdienstleisters Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.

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Verbraucher mit Sicherheitsbedenken

Ein Grund für die ablehnende Haltung der Mehrheit der Verbraucher ist das Gefühl mangelnder Sicherheit. Zwei von drei Befragten (67 Prozent) glauben nicht daran, dass dieses Verfahren tatsächlich sicher ist. Dementsprechend skeptisch zeigen sich die Bundesbürger, was ihre Prognose zum Erfolg der Zahlmethode betrifft: 53 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, dass sich diese Art des bargeldlosen Bezahlens langfristig durchsetzt. Ihnen stehen knapp 37 Prozent gegenüber, die sich durchaus vorstellen können, dass viele Verbraucher ihre Einkäufe an der Ladentheke künftig über die Abbuchungsterminals begleichen. Die verbleibenden elf Prozent sind noch unsicher, wie "Mpass" im Einzelhandel angenommen wird.

Überzeugungsarbeit gefragt

Die skeptische Haltung und die Unsicherheit gegenüber dem neuen mobilen Bezahlverfahren zeigen, dass Überzeugungsarbeit notwendig ist. "Jetzt liegt es an den Anbietern, die Verbraucher über die Sicherheit von Mpass aufzuklären und Vertrauen herzustellen", erklärt Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der Faktenkontor GmbH. "Das funktioniert am besten, indem sie zunächst die junge Zielgruppe für sich gewinnen, die grundsätzlich solchen Neuerungen aufgeschlossener gegenübersteht. Wenn die Jungen die mobilen Bezahlverfahren ausprobieren und für gut befinden, werden bald auch Ältere von den Abbuchungsterminals im Supermarkt Gebrauch machen", so Heintze.

Keine Konkurrenz für Girocard und Co.

Derzeit sieht die große Mehrheit der Befragten in dem Bezahlsystem jedoch keine ernstzunehmende Konkurrenz für klassische Verfahren. 72 Prozent der Deutschen können sich nicht vorstellen, dass bargeldloses Bezahlen per Handy beispielsweise die Girocard langfristig ablöst. Nur für zwei von zehn Deutschen (20 Prozent) ist dieses Szenario realistisch.

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Die Umfrageergebnisse offenbaren dabei grundsätzliche Vorbehalte gegenüber dem Vorstoß von Mobilfunkanbietern in ungewohntes Terrain. So trauen 34 Prozent der Deutschen den Unternehmen nicht zu, kompetente und sichere Anbieter für bargeldlose Bezahlverfahren sein zu können. 31 Prozent sind skeptisch, lassen sich aber gerne überzeugen. Die verbleibenden 35 Prozent sind entweder noch grundlegend unsicher wie sie zu dem Vorstoß in das Geschäft der Bezahlverfahren stehen (knapp elf Prozent) oder trauen den Handyanbietern Erfolg auf diesem Gebiet durchaus zu (24 Prozent).

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