Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes geben jährlich 3,9 Millionen Menschen eine Blutspende ab. Dies reiche aktuell gerade aus, um den Bedarf an Blutkonserven zu decken, berichtet Friedrich-Ernst Düppe, Sprecher der DRK-Blutspendedienste, gegenüber der Ärzte-Zeitung. Doch infolge der demographischen Entwicklung könnte schon in wenigen Jahren das Spenderblut knapp werden. Denn in Deutschland gibt es immer mehr ältere Menschen – Und diese leiden besonders häufig an Erkrankungen, für deren Behandlung eine Blutkonserve erforderlich ist.

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Aufklärungsbedarf herrscht vor allem bei jungen Menschen. Das durchschnittliche Alter der Blutspender beträgt beim DRK derzeit stolze 44 Jahre – Während immer mehr Stammspender altersbedingt ausscheiden, kommen zu wenig junge Leute nach. Deshalb geht der Verband derzeit gezielt in Gymnasien und Berufsschulen, um die Bereitschaft zur Blutspende zu fördern.

Und Aufklärung ist auch dringend geboten, denn oftmals sind es irrationale Ängste, die jüngere Menschen von einer Spende abhalten. Etwa die Angst vor der Spritze oder vor Infektionen. Da für jede Blutspende neues Material verwendet werde, sei die Sorge vor einer Ansteckung mit übertragbaren Krankheiten völlig unbegründet, sagt Düppe. Auch eine Ohnmacht sei unwahrscheinlich, da die Menge des entnommenen Blutes sehr gering ist.

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Spenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 71 Jahren. Doch gerade ältere Menschen fallen oft als Spender aus, da nicht spenden darf, wer regelmäßig Tabletten einnimmt. Um den steigenden Bedarf zu decken, wirbt das DRK auch um neue Zielgruppen: Blutspende-Kampagnen werden aktuell in Moscheen und islamischen Kulturvereinen durchgeführt.

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