Dabei beschäftigt sich das Schulungsprogramm der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg keineswegs mit dem Notfalldienst. Es soll vielmehr über dem desolaten finanziellen Zustand in vielen Hamburger Praxen gesprochen werden, denn die Leistungen, die die gesetzlichen Krankenversicherungen vergüten, sind seit Jahren rückläufig.

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Mit der Fortbildungsmassnahme soll ein Signal in Richtung Krankenkassen gesendet werden. Das sagt der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, Jochen Kries. In der Tat wird das gelingen, denn wenn am Mittwoch 700 der 3500 Praxen in Hamburg geschlossen bleiben, werden das zumindest die Patienten zu spüren bekommen. Ziel der niedergelassenen Ärzte ist es, ihre Position in den Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen zu verbessern.

Vorausgegangen war eine Urabstimmung von Ärzten in Hamburg Anfang Februar über die Schliessung von Praxen als Protest gegenüber dem Sparkurs der Krankenkassen. An der Abstimmung beteiligten sich 1800 Ärzte und 95 Prozent sprachen sich für aktive Maßnahmen aus. Der Konflikt um die Arzt-Honorare zieht sich bereits über Monate hin. Die Kassenärtzliche Vereinigung sieht besonders bei den Ärzten in der Hansestadt ein zunehmende Benachteiligung, weil diese in den letzten Jahren nur unterdurchschnittlich von Anpassungen profitiert haben.

Mit der Aktion der Schliessung hat die Kassenärztlichen Vereinigung eine Kampagne gestartet, die den Patienten das Problem der Ärzte nahe bringen soll. Das ist sicher auch notwendig, denn geschlossene Praxen sorgen in der Regel eher für Missverständnis unter den Betroffenen.

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