Einbrecher hinterlassen immer deutlichere Spuren. Im vergangenen Jahr kam es zu 140.000 Wohnungseinbrüchen, das sind rund 20.000 Einbrüche mehr als noch 2010. Auch die Kosten, die die Wohnungseinbrecher verursachten, kletterten deutlich nach oben.

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Insgesamt zahlten die deutschen Hausratversicherer 430 Millionen Euro, ein Plus gegenüber 2010 von 23 Prozent, und so viel wie zuletzt vor 13 Jahren. „Die Leistungen der Versicherer sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, erklärt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV. „Trotz dieser Entwicklung sind die Beiträge unserer Kunden in den letzten Jahren gesunken.“ Die Versicherten profitieren von einem starken Wettbewerb zwischen den Unternehmen.

Addiert man zu den Wohnungseinbrüchen die weiteren Diebstahlschäden, die über die Hausratversicherung versichert sind, wie Fahrradklau und Diebstahl aus Pkws, kam es 2011 zu insgesamt 390.000 Einbruch- Diebstahlschäden. Die Ausgaben der Versicherer beliefen sich dafür auf 540 Millionen Euro, rund 80 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Rekordniveau: Ein Einbruch kostet durchschnittlich 3.050 Euro

Im Durchschnitt hinterließen Wohnungseinbrecher einen Schaden von 3.050 Euro, das sind 100 Euro mehr als noch 2010. “So hoch lagen die Kosten für einen Einbruch noch nie“, resümiert von Fürstenwerth. Die gestiegenen Ausgaben sind auch auf die immer wertvoller ausgestatteten Wohnungen zurückzuführen. Immer mehr Menschen besitzen technische Geräte wie Laptops, Smartphones oder Blu-ray-Spieler. “Elektronikartikel lassen sich relativ einfach wiederverkaufen, daher sind sie neben Schmuck und Bargeld für Einbrecher attraktiv“, ergänzt von Fürstenwerth.

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Sicherheitstechnik – erfolgreich, aber zu selten genutzt

Leider nehmen die meisten Menschen das Risiko eines Einbruchs auf die leichte Schulter. Mieter und Hausbesitzer kümmern sich in der Regel erst nach einem Einbruch um Sicherheitstechnik. Dabei erschweren mechanische und elektronische Schutzmaßnahmen den Einbrechern das Handwerk, oftmals können sie den Eingriff in die Privatsphäre sogar vereiteln. So bestätigen Zahlen des Bayerischen Landeskriminalamtes, dass 2011 allein in Bayern mehr als 1.400 Einbrüche durch Sicherheitstechnik verhindert werden konnten. Verbraucher sollten sich daher von einem Fachmann beraten lassen, möglichst bevor Langfinger das erste Mal zuschlagen. Neben dem materiellen Schaden berichten viele Opfer auch von einer erheblichen psychischen Belastung durch Einbrüche in die Privatsphäre.

5 Tipps für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden

  • Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten, beispielsweise durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
  • Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
  • Keine Experimente: Türen immer abschließen. Schlüssel nie an Außenverstecken deponieren.
  • In zusätzliche Sicherungstechnik, wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen, investieren. Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit. Einsatz von geprüfter und zertifizierter Technik.
  • Bei Abwesenheit vorsorgen: Den Briefkasten leeren lassen, Licht und Rollläden durch Zeitschaltuhren steuern.

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