Ende März hatte das, in Düsseldorf ansässige, Unternehmen die Geschäftszahlen von 2011 präsentiert und trotz eines für die Ergo schwierigen Jahres, mit Turbulenzen an den Kapitalmärkten und diversen Skandalen (der Versicherungsbote berichtete: „Versichern heißt vergessen“ und „Das 90-Millionen-Werbe-Schlamassel“) gute Zahlen präsentiert.

Wie das Manager Magazin berichtet will die Ergo Versicherung eine weitreichende Restrukturierung vornehmen. Damit soll in erster Linie der Vertrieb verbessert werden. Das Manager Magazin beruft sich dabei auf Stimmen aus Unternehmenskreisen. Das geplante Programm soll sich dabei in den Dimensionen der Sanierung anno 2008 bewegen. Damals sollten mit einem Stellenabbau von 1.800 Beschäftigten rund 180 Millionen Euro eingespart werden. Die Sparmaßnahmen waren 2008 nicht auf Gegenliebe der Belegschaft gestossen. Mit bundesweiten Belegschaftsversammlungen legten ca. 10.000 Arbeitnehmer den Ergo Konzern stundenlang lahm und protestierten auf ihre eigene Weise.

Zu konkreten Zahlen will das Unternehmen aktuell keine Stellung nehmen. Auch in Sachen Details des Programms gibt es derzeit noch Gesprächsbedarf. Mitte Mai sollen die ersten Ergebnisse, der von Vertriebschef Rolf Wiswesser eingesetzten Projektgruppen, präsentiert werden. Wiswesser will anschließend mit den Betriebsräten über Standortschließungen und Jobabbau verhandeln. Dann könnten zwei der derzeit vier Vertriebseinheiten den Verschlankungsmaßnahmen zum Opfer fallen.

Für die Arbeitnehmerseite ist allein die Aufkündigung der Kündigungsschutzvereinbarungen seitens Ergo-Chef Torsten Oletzky Ende vergangenen Jahres ein alarmierendes Signal. Diese war anlässlich der vorherigen Umstrukturierung mit dem Betriebsrat vereinbart worden.