ERGO Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentiert: „Neben der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten hat uns die Diskussion über tatsächliches und vermeintliches Fehlverhalten einiges an Kraft abverlangt.“ Im letzten Jahr war die Ergo wegen Rotlichtreisen und Fehlberatungen bei Riester-Produkten in die Kritik geraten. ERGO Finanzvorstand Christoph Jurecka ergänzte: „Angesichts der dramatischen Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wir mit dem stabilen Ergebnis von 349 Millionen Euro zufrieden sein. Unser operatives Geschäft blieb 2011 erfreulich stabil.“

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Das Kapitalanlageergebnis in Höhe von 4,1 (5,2) Mrd. Euro war von Abschreibungen auf den Bestand an griechischen Staatsanleihen erheblich belastet. Dagegen wirkten sich Beteiligungsverkäufe und die Wertentwicklung der Zinsabsicherungsgeschäfte positiv aus. Der Bestand an Kapitalanlagen zum Jahresende 2011 stieg leicht auf 117 (116) Mrd. Euro. Dazu kamen nicht bilanzierte Bewertungsreserven von 4,9 (2,9) Mrd. Euro. ERGO strebt für 2012 ein Konzernergebnis um die 400 Mio. Euro an.

Entwicklung der Geschäftsfelder

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung Deutschland verzeichnete ERGO einen Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen um 3,2 Prozent auf 5,1 (5,2) Mrd. Euro. Ein Grund für diese Entwicklung waren deutlich geringere Einmalbeiträge – wie im gesamten deutschen Markt. Beim Neuzugang stand der positiven Entwicklung bei laufenden Beiträgen ein Rückgang bei Versicherungen gegen Einmalbeitrag gegenüber. Umgerechnet auf Jahresbeitragsäquivalente (APE = Annual Premium Equivalent) ergab sich ein leichter Anstieg.

Im Geschäftsfeld Gesundheit stiegen die gebuchten Beitragseinnahmen um 3,5 Prozent auf 6,0 (5,8) Mrd. Euro. In Deutschland wuchsen die Beitragseinnahmen um 3,1 Prozent auf 4,9 (4,8) Mrd. Euro. Der im Inland um 11,6 Prozent rückläufige Zugang war im Vorjahr geprägt von einem Großvertrag. Im Jahr 2011 wirkte sich die Aufhebung der 3-Jahres-Wechselsperre zum Jahresbeginn positiv auf den Neuzugang in der Krankheitskosten-Vollversicherung aus. Bei den Beitragseinnahmen im internationalen Geschäft betrug das Wachstum 5,0 Prozent auf 1,1 (1,0) Mrd. Euro. Die internationalen Krankenversicherer wurden zum Jahresende 2011 an die Munich Health Holding AG, ebenfalls eine Gesellschaft der Munich Re Gruppe, verkauft.

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Im Geschäftsfeld Kompositversicherung Deutschland legten die Beitragseinnahmen um 2,1 Prozent auf 3,23 (3,16) Mrd. Euro zu. Den größten Beitrag zum Wachstum leistete mit 8,1 Prozent das Gewerbe- und Industriegeschäft. In der Kraftfahrtversicherung konnte ERGO wieder einen Beitragsanstieg von 3,8 Prozent verbuchen, ebenso in der Rechtsschutzversicherung (0,4 Prozent). Wegen niedrigeren Einmalbeitragsgeschäfts gingen die Beitragseinnahmen in der Unfallversicherung dagegen um 3,5 Prozent zurück....weiter auf Seite 2

Ergo mit stabilem Ergebnis 2011

Die Schaden-/Kostenquote lag mit 93,6 (90,3) Prozent zwar über dem Vorjahreswert, aber immer noch auf einem im Marktvergleich hervorragenden Niveau. Der strenge Winter und zahlreiche Starkregen- und Unwetterereignisse im Sommer haben sich bemerkbar gemacht. Darüber hinaus wurden die Reserven für Haftpflicht aufgrund von Großschäden und zur Risikovorsorge erhöht. Die Schaden-/Kostenquote soll auch im kommenden Jahr wieder klar unter 95 Prozent liegen.

Die gesamten Beitragseinnahmen der Direktversicherung legten im Geschäftsjahr 2011 um 4,7 Prozent auf 1,42 (1,36) Mrd. Euro zu. Einen kräftigen Anstieg von 12,6 Prozent verzeichnete die Krankenversicherung, die ERGO Direkt ausschließlich in Form der Ergänzungsversicherung betreibt. In der Reiseversicherung kletterten die Beitragseinnahmen der Europäischen Reiseversicherung kräftig um 13,5 Prozent auf 488 (430) Mio. Euro. Im Inland betrug das Wachstum 11,6 Prozent, im internationalen Geschäft 14,3 Prozent.

Die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld International gingen um 2,1 Prozent auf 4,3 (4,4) Mrd. Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Beitragsvolumen auf Vorjahresniveau. In der Kompositversicherung wuchsen die Beitragseinnahmen um 2,1 Prozent. Gutes Wachstum erzielte ERGO in Polen. Dämpfend wirkten sich dagegen die Sanierungsanstrengungen in der Türkei und Südkorea aus. Die Schaden-/Kostenquote reduzierte ERGO auf immer noch zu hohe 105,6 (107,9) Prozent.

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In der Lebensversicherung lagen die gesamten Beitragseinnahmen um 6,8 Prozent unter Vorjahr. Wie in Deutschland verzeichnete ERGO geringere Einmalbeiträge, wegen veränderter steuerlicher Rahmenbedingungen vor allem in Österreich.

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