Der Gewinntrend der Munich Re weist seit Jahren nach unten. Selbst wenn das Unternehmen die höhere Zahl seiner Gewinnprognose für 2016 zum Jahresultimo erfüllen kann (2,4 Milliarden Euro), läge dieses Ergebnis noch unter der Zahl für 2015 und 2,6 Milliarden Euro. 2014 schlugen noch 3,3 Milliarden Gewinn zu Buche. Diese und andere Zahlen zu den Ergebnissen der Munich Re präsentierte Konzernchef Nikolaus von Bomhard zu der letzten unter seiner Ägide entstandenen Bilanz, weil er demnächst in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger wird Joachim Wenning, bisher Leiter der Leben-Rückversicherungssparte.

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Zu dem weiter gesunkenen Gewinn der Munich Re habe deren Finanzchef gesagt: "Es wird keinen endlosen Rückgang der Gewinne geben", berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) unter Berufung auf dpa. Wo der Rückgang des Gewinns, vor allem das Sinken der Rückversicherungsprämien, endet, weiß aber auch niemand. Wie andere Rückversicherer steht auch die Munich Re im Preis-Markt.

Ergo mit guten Aussichten

Seit einigen Jahren kaufen auch Nicht-Versicherer so genannte Cat-Bonds, Katastrophenanleihen, für deren Auflage man nicht unbedingt einen Rückversicherer braucht, sondern lediglich risikofreudige institutionelle Anleger, die ähnliches Fachwissen wie die Versicherer aufgebaut haben. Die SZ berichtet, von Bomhard setze statt auf ein etwa riskantes Wachstum oder den Kauf anderer Unternehmen auf eine solide Politik: "Wir schrumpfen lieber noch ein Stück und warten und halten unser Pulver trocken".

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Aufwind sehe die Mutter Munich Re für ihre Tochter Ergo. Der Düsseldorfer Erstversicherer soll nach einem Minus von 40 Millionen Euro im vergangenen Jahr Verlust für 2017 einen planmäßigen Gewinn von 150 bis 200 Millionen Euro abliefern, prognostiziert die Munich Re. Für 2021 plane der Konzern mit 600 Millionen Euro Ergo-Gewinn.

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