„Uns liegt das Koalitionspapier vor und dort ist von einem Finanz-TÜV überhaupt nicht die Rede“, so AfW - Vorstand Frank Rottenbacher. Vielmehr solle die Stiftung Warentest „die Einordnung von Geldanlageprodukten in Anlagekategorien oder die Überprüfung, wie die Anbieter ihren neuen Informationspflichten in den Produktinformationsblättern nachkommen“ vornehmen. Das mache Finanztest nach Rottenbachers Einschätzung bisher auch, und mit den zusätzlichen jährlichen Zuwendungen von 1,5 Mio. sei mit einer Verbesserung dieser Kontrollen zu rechnen.

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Für die Errichtung eines qualitativ hochwertigen und verbindlichen Finanz-TÜV werden diese Mittel jedoch nicht reichen, positioniert sich der AfW.Grundsätzlich seien Maßnahmen, die zu mehr Transparenz, Verbraucherwissen und Beratungsqualität führen, zu begrüßen. Um jedoch solche -nach Ansicht des Verbandes- fragwürdigen Informationen wie den „Ampelcheck Geldanlage“ der Verbraucherzentrale Hamburg zukünftig zu vermeiden, regt der Verband ein branchenübergreifendes Gremium, gern auch unter Beteiligung der Wissenschaft an, die eine Einordnung von Geldanlageprodukten einvernehmlich vornimmt.

„Wenn daraus Informationen generiert werden, die den Verbrauchern nutzen und unseren Mitgliedern eine höhere Rechtssicherheit bei ihrer Beratungsdienstleistung bringen, dann nehmen wir gern an diesem Gremium teil.“, so Rottenbacher weiter. Sollte sich die politische Diskussion wirklich in Richtung eines Finanz-TÜV entwickeln, dann muss aus Sicht des AfW am Ende eine Bewertung stehen, für die die Stiftung Warentest auch haftet. Ein weiteres Siegel ohne Verlässlichkeit würde niemand brauchen.

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