In Abhängigkeit vom Alter zahlen Privatversicherte ab sofort zwischen 2 und 10 Prozent weniger für ihre Pflegepflichtversicherung. Seit der Einführung dieser Pflichtversicherung vor siebzehn Jahren hätte der Beitrag stetig abgenommen, so Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV).

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In seiner aktuellen Pressemitteilung rechnet der PKV-Verband die Beitragssenkung vor: Bezahlte 1995 beispielsweise ein damals 35-jähriger Versicherter 26,41 Euro im Monat, werden für ihn heute im Alter von 52 Jahren nur noch 23,23 Euro fällig. Die Ansprüche auf Leistungen wurden dabei mehrfach ausgeweitet.

PKV argumentiert für kapitalgedeckte Finanzierung

Während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ihre Debatte über Zusatzbeiträge weiterführt (versicherungsbote.de berichtete), fühlt sich die PKV mit ihrem Finanzierungsmodell überlegen. Dies würde sich gerade im Vergleich zu den Beiträgen zur Pflegeversicherung der Kassen zeigen: „Bei uns sind die Beiträge seither mehrfach gesenkt worden, in der umlagefinanzierten gesetzlichen Pflegeversicherung steigen sie. Das zeigt: Das System der Kapitaldeckung funktioniert sehr gut. Es ist generationengerechter und auf Dauer günstiger, also gut für die Zukunft aufgestellt“ argumentiert PKV-Chef Leienbach.

Die in der PKV gebildeten „Rückstellungen für die Zukunft“ - aktuell sind dies 155 Mrd. Euro - sind dazu gedacht, die Beiträge für die Privatversicherten auch im Alter stabil halten zu können. Nach Ansicht des PKV-Verbandes würde hingegen die gesetzliche Krankenversicherung bei der aktuellen demographischen Entwicklung in „massive finanzielle Probleme geraten“. Dass jedoch solch „stabile Beiträge“ nicht zwangsläufig auch Wirklichkeit werden müssen, hatte das Beispiel der Central Krankenversicherung AG seinen Mitgliedern schmerzhaft vor Augen geführt (versicherungsbote.de berichtete).

45 Prozent ohne PKV-Beitragserhöhung

Gegen Vorwürfe einer starken Abwanderung von Privatpatienten hin zur GKV wehrten sich der PKV-Verband allerdings vehement: 45 Prozent der Privatversicherten 2012 hätten gar keine Beitragserhöhungen erfahren, die durschnittlichen Erhöhungen lägen bei 4,4 Prozent. „Selbst in den seltenen und definitiv nicht repräsentativen Fällen höherer Beitragsanpassungen haben alle Versicherten innerhalb der PKV preiswertere Alternativen“, heißt es seitens des Verbands.

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Wechselbewegungen von der PKV in die GKV kommen nicht zwangsläufig aufgrund von hohen Beiträgen zustande. Diese werden auch durch äußere Bedingungen beeinflusst - und nicht notwendigerweise vom Wunsch des Versicherungsnehmers: Arbeitslosigkeit, der Übergang von der Selbstständigkeit in die Festanstellung bzw. ein geringeres Einkommen können den Wechsel motivieren.

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