Gesetzliche Krankenkassen sind verpflichtet, bereits frühzeitig finanzielle Engpässe an die Aufsichtsbehörden zu melden. Verbraucherschützer fordern immer wieder mehr Transparenz: Gesetzliche Krankenkassen sollen künftig ihre Finanzen jährlich offenlegen, so könnten deren Kunden beurteilen, ob sie bei einem wirtschaftlich solide aufgestellten oder bei einem finanziell angeschlagenen Anbieter versichert sind. Diese Wünsche wurden im Sommer 2011 zumindest ansatzweise vom Gesetzgeber aufgegriffen und sollen in 2012 umgesetzt werden.

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Eine aktuelle Rating-Studie der Deutschen Finanz-Service Institut GmbH (DFSI) in Zusammenarbeit mit dem Online-Dienst www.gesetzlichekrankenkassen.dezur Unternehmensqualität der GKV bei der Kennzahlen zur Finanzkraft, Leistung und Service zu einem Qualitätsrating aggregiert werden, bringt bereits jetzt die Transparenz die Kunden von den Kassen fordern.

Von rund 110 Kassen haben nur 10 Kassen aus dem Bereich der Betriebs-, Innungs- und Ersatzkrankenkassen nahezu vollständige Angaben in allen drei Teilbereichen gemacht, die zu einem Qualitätsrating aggregiert wurden. Viele Krankenkassen sind wegen der von ihnen jährlich zu bewirtschaftenden Finanzvolumina mit mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften vergleichbar – sie lehnen aber die Veröffentlichung ihrer Finanzdaten bislang ab.

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„Es entspricht nicht den notwendigen Transparenzanforderungen, dass nur die besten Kassen auf freiwilliger Basis bewertet werden konnten, auch wenn deren Ergebnisse erfreulich sind. Rund 90 % des GKV-Marktes sind weiterhin nicht ausreichend transparent und hier sind erhebliche Defizite, speziell bei der Finanzkraft, nicht auszuschließen. Daher ist es nötig, dass die Publizitätspflicht für die Krankenkassen 2012 kommt und auf dieser Basis entsprechende Bewertungen über den gesamten Markt hinweg erstellt werden können.“, stellt Thomas Lemke, Geschäftsführer Deutsches Finanzservice Institut, fest. Zu den Gewinnern des Ratings zählen die Techniker Krankenkasse, die Siemensbetriebskrankenkasse (SBK) und die Hanseatische Krankenkasse (HEK). Sie schnitten mit einem besonders starken Rating (AA) ab.

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