Je geringer das Einkommen ist, desto weniger setzen sich die Menschen mit der privaten Altersvorsorge auseinander. Während sich in der Einkommensklasse von mehr als 3.100 Euro netto pro Monat 78 Prozent der Befragten bereits mit ihrem zusätzlichen Alterseinkommen beschäftigt haben, sind es in der Gruppe mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.300 und 2.300 Euro nur 53 Prozent. Noch schlechter sieht es bei den Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro aus. Bei ihnen haben sich nur 31 Prozent mit der privaten Vorsorge befasst. Das bedeutet einen Rückgang um sieben Prozentpunkte gegenüber der letzten Befragung und ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007.

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Entsprechend hat in dieser Gruppe auch nur jeder Dritte einen Riester-Vertrag abgeschlossen. Als Grund für den fehlenden Abschluss einer Riester-Rente gaben 35 Prozent an, kein Geld für eine private Vorsorge zu haben. „Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 65 Prozent der Befragten, die bisher keine Riester-Rente haben, Geld fürs Alter sparen könnten“, analysiert Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Warum dies nicht umgesetzt würde, sei ihm ein Rätsel. Denn er betont, dass die Riester-Rente die einzige staatlich geförderte Vorsorgemöglichkeit sei, bei der es eine sozialpolitische Komponente gäbe. Das bedeutet, dass Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark gefördert werden. Auch sei der finanzielle Aufwand nicht so groß, wie manche Menschen befürchten, so der Experte. Für den Erhalt der vollen Zulagen müssten lediglich mindestens 60 Euro im Jahr eingezahlt werden, pro Monat also nur fünf Euro.

Erstaunlich in dieser Gruppe ist die deutliche Differenz zwischen dem Wissen um die Notwendigkeit der Altersvorsorge und der konkreten Umsetzung. Denn 59 Prozent der Befragten gaben an, dass man sich mit der privaten Altersvorsorge beschäftigen müsse (Vorquartal 61 Prozent), umgesetzt hat es bislang aber nur knapp jeder Dritte.

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Junge Menschen setzen ihre Vorsätze nicht um

Ein analoges Bild zu den Geringverdienern zeigt sich bei den Anlegern zwischen 20 und 29 Jahren. Obwohl 65 Prozent in dieser Gruppe die Notwendigkeit für eine Beschäftigung mit der Altersvorsoge bejahen, haben sich im aktuellen Quartal nur 30 Prozent mit dem Thema beschäftigt. Im Vorquartal waren es noch 40 Prozent. Einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben in dieser Altersgruppe 40 Prozent (Vorquartal 47 Prozent). Von denjenigen, die über keine Riester-Rente verfügen, gab knapp jeder Vierte an, zu wenig Geld für eine private Vorsorge zu haben.

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