Mehr als 123.000 Kinder unter fünf Jahren erleiden pro Jahr einen Sturzunfall, der ärztlich behandelt werden muss, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung von BAG und dem Bundesministerium für Gesundheit. Um hier Risiken im Vorfeld zu minimieren, soll die Kampagne mit dem Motto „Laufen. Springen. Klettern. Sicher geht das!“ Aufklärungsarbeit leisten. Sie wendet sich an Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Erzieher als Zielgruppe und soll bis zum Jahre 2014 laufen.

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Es gehe „nicht darum, Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang einzuschränken", so Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Schirmherr der Aktion. Statt dessen gelte es, Kinder für ihre Umwelt und für Sturzrisiken zu sensibilisieren sowie Bewegungserfahrungen zu vermitteln. Denn höhere Bewegungserfahrung schütze besser vor Stürzen als übermäßige Einschränkung, daher sei „der Ansatz, die Fähigkeiten der Kinder zu stärken, genau richtig.“

BAG-Präsidentin Dr. Stefanie Märzhäuser plädiert zusätzlich für eine Sensibilisierung Erwachsener vor möglichen Sturzgefahren, da sich die meisten Unfälle im eigenen Zuhause ereignen. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes sind Schädel-Hirn-Verletzungen bei Kindern die häufigste Folge schwerer Stürze, während Ersticken, Ertrinken und Wohnungsbrände die häufigste Todesursache bei Kleinkindern sind.

Die BAG fördert die Aufklärungskampagne mit dem Infoblatt „10 Regeln gegen Stürze“, die Sicherheitsinformationen zu unfallverursachenden Produkten enthält. Auch über Social-Media-Angebote sollen Tipps zur Vermeidung von Sturzunfällen Verbreitung finden. Kindertagesstätten erhalten Broschüren und Arbeitshilfen für spezielle Kita-Aktionen, um das Thema Stürze in den pädagogischen Alltag einzubinden.

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Gleichzeitig sollen spielerische Angebote die Risikokompetenz von Kindern stärken, ihre motorischen Fähigkeiten fördern und das Gefahrenbewusstsein von kleinen Mädchen und Jungen schulen.

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