Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt aufgrund demografischer Entwicklungen stetig an. Waren es laut Pflegestatistik des Bundes rund 2,4 Mio. Pflegebedürftige in 2009 (versicherungsbote.de berichtete), könnten es 2030 rund eine Millionen Menschen mehr sein. Die gesetzlichen Kassen sind schon heute am Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten.

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Über dreiviertel der Befragten glauben, dass die Bundesregierung das Problem nicht lösen kann (76,3 der Befragten). Obwohl sich im Vergleich zur Pflegeumfrage des Münchner Verein 2008 die Abschlussplanung nahezu verdoppelt hat, haben dennoch nur die Wenigsten eine zusätzliche private Absicherung 2011 vor. "Wer warten möchte, ob und was genau bei der Pflegereform beschlossen wird, wartet vielleicht vergebens. Besser eine Absicherung mit Reformoption wählen, die es einfach ermöglicht, nach neuen gesetzlichen Rahmendaten in ein entsprechend reformangepasstes Modell zu wechseln", rät Dr. Rainer Reitzler, Vorstandsvorsitzender der Münchner Verein Versicherungsgruppe.

Deutsche haben einen guten Überblick über Pflegekosten

Die Bürger wissen ziemlich genau, was im Pflegefall finanziell auf sie und möglicherweise auch auf ihre Familien zukommt. Jeder dritte Befragte schätzt die Kosten bei Pflegebedürftigkeit mit mehr als 2.500 Euro monatlich realistisch ein - ein Indiz, dass das Bewusstsein der Bürger zum Pflegethema steigt.
So kostet bei Pflegestufe III eine Pflegeheimunterbringung monatlich rund 3.400 Euro. Die gesetzliche Pflegepflichtversicherung fungiert dabei allerdings nur als Grundabsicherung, denn sie steuert ab dem kommenden Jahr rund 1.550 Euro bei. Kann der Pflegebedürftige diese finanzielle Lücke von 1.850 Euro nicht selbst aufbringen, ist er auf die finanzielle Unterstützung durch Angehörige oder durch das Sozialamt angewiesen.

Fast jeder Vierte kann pflegebedürftige Angehörige nicht finanziell unterstützen

In der Befragung wurde auch ermittelt, ob und in welchem Umfang die Familie im Pflegefall eines Angehörigen diesen überhaupt unterstützen kann.
Fast jeder vierte Bundesbürger (23,9% von 1.013 Befragten) sieht sich finanziell nicht in der Lage, pflegebedürftige Familienangehörige finanziell zu unterstützen. Insbesondere jeder vierte Rentner kann nichts zuschießen. "Das ist alarmierend. Denn das ist jene Generation, die aktuell noch von dem gesetzlichen Rentensystem profitiert", gibt Dr. Reitzler zu bedenken.

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Hoffnungsschimmer - zeitliche Aufopferungsbereitschaft

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber auch, dass viele Bürger bereit sind, einige Zeit in die Pflege von Angehörigen zu investieren - jeder Vierte sogar mehr als 30 Stunden pro Woche, was einem Vollzeitjob gleichkommt. Das stützt die Ansätze der Politik bezüglich der Familienpflegezeit. Gleichzeitig zeige das Ergebnis auch, dass man bereits heute beim Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherungen großen Wert darauf legen sollte, dass diese auch bei Laienpflege zahlt, teilte der Versicherer mit.

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