Wie sieht die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aus? Diese Frage stellten wir 2022 der Branche, und uns erreichte eine Vielzahl an Antworten. Zusätzlich sprachen wir mit Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM sowie mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedensten Experten. Aus diesen Gesprächen entstand schließlich eine gleichnamige Podcast-Trilogie entstand.

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Seit 2023 spreche ich mit Vorständen und Entscheidern der Versicherungsbranche über die nahe Zukunft der Branche in 2030 Tagen. Dieses Mal war Maximilian ConradVorstand der NVS AG und Leiter des Gesamtvertriebs des Versicherungsbereichs der Netfonds-Gruppe, zu Gast, und wir sprachen unter anderem über die folgenden Themen:

  • Wie wird die Versicherungsbranche am 20. März 2031 aussehen?
  • Wie verändert KI das Geschäft – von Produktempfehlungen bis zur Schadenregulierung in Echtzeit?
  • Was bedeutet „optimales Kundenerlebnis“ 2031: datenbasierte Ableitung von Bedürfnissen statt Fragebögen?
  • Welche Rolle hat der Makler künftig – besonders bei komplexen Risiken?
  • Wieviele Maklerpools wird es 2031 noch geben?
  • Welche technischen Investitionen und Schnittstellen müssen Pools stemmen (Plattform, Abrechnung, Regulatorik, Open Finance/FIDA)?

Ganz allgemein beschreibt Max Conrad eine Branche im Wandel, die digitaler, vernetzter und schneller, aber nicht unpersönlicher wird. „Der erfolgreiche Vermittler der Zukunft versteht es, Technik zu nutzen – bleibt aber immer auch Menschenfänger.“ Routinearbeit werde automatisiert, Beratung individueller. „Menschen glauben Menschen. Das war immer so, und das bleibt auch so.“

Prozess schlägt Produkt

Dazu sieht er auch eine fortschreitende Konsolidierung im Pool-Markt und sagt dazu: „Heute haben wir rund 25 bis 30 Pools – in ein paar Jahren sind es noch zehn.“ Der Grund: Technologie, Regulierung und Kostendruck. „Viele unterschätzen, was sie in den nächsten Jahren investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Manche schaufeln sich gerade ihr eigenes Grab.“

Auch bei Produkten erwartet er eine Verschiebung: „Prozess schlägt Produkt. Die besten Tarife nützen nichts, wenn die Abwicklung zu kompliziert ist.“ Kunden erwarteten heute Geschwindigkeit, Einfachheit und Transparenz – nicht unbedingt das letzte Prozent Beitragsvorteil.

Künstliche Intelligenz werde in alle Wertschöpfungsketten einziehen: von der Schadenaufnahme bis zur Beratung. „Kunden müssen Bedürfnisse nicht mehr formulieren – sie werden längst aus Daten abgeleitet.“ Gleichzeitig bleibt Vertrauen das Fundament: „Langfristige Verträge wie Kranken- oder Lebensversicherungen haben viel mit Vertrauen zu tun – und Vertrauen erfährt man fast ausschließlich mit Menschen.“

Zum Schluss gibt auch Maximilian Conrad, wie jeder Gast, eine Einschätzung dazu ab, wie viele Faxe die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 noch versenden wird und erklärt ganz nebenbei, wo er mit seinem Sohn 2031 auf Faxgeräte treffen wird.

Das ganze Gespräch finden Sie hier auf Spotify, oder Apple-Podcast. Hören Sie es sich an. Es lohnt sich!