Die Tierkrankenversicherung gilt als wichtige Absicherung, wenn es um die medizinische Versorgung von Hunden, Katzen oder Pferden geht. Doch in der Praxis prallen oft unterschiedliche Erwartungen aufeinander: Tierhalter gehen davon aus, dass eine Police sämtliche Behandlungen abdeckt, während Versicherer zwischen OP- und Vollversicherung unterscheiden.

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Diese Diskrepanz sorgt regelmäßig für Missverständnisse – insbesondere dann, wenn ein Versicherungsfall eintritt und die Rechnung nicht in vollem Umfang übernommen wird.
Der Tierarzt Dr. Klaus Sommer aus München weist im Gespräch darauf hin, dass die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) klare Vorgaben zum Preisrahmen und zu den notwendigen Angaben auf einer GOT-konformen Rechnung macht. „Wir müssen uns klar werden, welche Angaben die GOT fordert“, so Dr. Sommer. Viele Tierhalter seien überrascht, wenn die tatsächlich anfallenden Kosten höher ausfallen als erwartet – oft auch, weil sie die Bedingungen ihrer Versicherung nicht genau gelesen haben.

Ein weiteres Spannungsfeld ist die Rolle der Tierärzte selbst: Manche Tierhalter betrachten sie als eine Art verlängerter Arm der Versicherung. Karin Gattum-Schwarz von der Allianz-Agentur Döpke widerspricht diesem Bild entschieden. Tierärzte seien in erster Linie den Tieren und deren medizinischer Versorgung verpflichtet – nicht den wirtschaftlichen Interessen einer Versicherung. Das Fazit der Gesprächsrunde: Wer sich für eine Tierkrankenversicherung entscheidet, sollte die Vertragsbedingungen genau prüfen, den Unterschied zwischen OP- und Vollversicherung verstehen und sich bewusst machen, dass eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten entscheidend ist. Nur so lassen sich Missverständnisse vermeiden und im Ernstfall schnelle, bedarfsgerechte Behandlungen sicherstellen.

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