Der Schulanfang ist nicht nur ein emotionaler Moment – er markiert auch einen neuen Lebensabschnitt, der versicherungstechnisch gut begleitet sein sollte. Denn mit der Einschulung steigen nicht nur Verantwortung und Selbstständigkeit der Kinder, sondern auch die Risiken und einhergehend damit der Bedarf an passender Absicherung. Gleichzeitig ist der Start in die Schullaufbahn ein idealer Zeitpunkt, um langfristige finanzielle Weichen zu stellen. Versicherungsbote zeigt, worauf Eltern und Großeltern jetzt achten sollten.

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Privathaftpflicht: Deliktunfähigkeit absichern

Kinder unter zehn Jahren gelten im Straßenverkehr als deliktunfähig. Verursachen sie etwa mit dem Fahrrad einen Unfall, sind sie rechtlich nicht haftbar – der Schaden bleibt unbezahlt. Wer auf der sicheren Seite sein will, achtet darauf, dass die eigene Privathaftpflichtversicherung Deliktunfähigkeit explizit mitversichert.

Unfallversicherung: Weil die meisten Unfälle in der Freizeit passieren

Die gesetzliche Unfallversicherung deckt zwar Schulwege und Unterrichtszeit ab. Das gilt aber nicht für die Freizeit. Eine private Unfallversicherung mit Invaliditätsschutz ist daher sinnvoll – möglichst von Geburt an. Denn auch auf dem Spielplatz oder beim Sport können Unfälle weitreichende Folgen haben.

Risikolebensversicherung: Schutz für den Ernstfall

Nicht das Kind selbst, sondern dessen Eltern – insbesondere der Hauptversorger – sollten mit einer Risikolebensversicherung abgesichert sein. Denn wenn ein Elternteil stirbt, klafft schnell eine Versorgungslücke. Die staatliche Hinterbliebenenrente reicht in der Regel nicht aus, um den Lebensstandard zu halten.
Fahrrad gegen Diebstahl absichern

Viele Kinder fahren mit dem Rad zur Schule. Ein hochwertiges Fahrrad sollte über die Hausratversicherung mitversichert sein – inklusive Diebstahlschutz außerhalb des Grundstücks. Wichtig: Das Rad muss mit einem geeigneten Schloss gesichert sein.

Sparpläne statt Kinderpolicen

Zeit ist Geld. Dies gilt insbesondere, wenn mit kleinen Beiträgen viel erreicht werden soll. Das Sparbuch ist bei den derzeitigen Zinsen dafür ebenso ungeeignet wie die von Versicherern viel beworbenen Kinder- oder Ausbildungsversicherungen. Auch die Verbraucherzentralen raten von Ausbildungsversicherungen ab und favorisieren die Trennung von Versicherung und Geldanlage. Zwar tragen die sogenannten "Kindergeld-Produkte" oft einprägsame und werbeträchtige Namen, deren Renditen sind allerdings eher bescheiden.

Besser eignen sich hier ETF- oder Fondssparpläne auf den Namen des Kindes. Dank langer Laufzeit profitieren diese Modelle vom Zinseszinseffekt und bieten steuerliche Vorteile. Depotgebühren sind oft vergünstigt oder entfallen ganz.

Auch Großeltern können aktiv werden: Ein Sparplan als Geschenk zur Einschulung ist nicht nur symbolisch wertvoll, sondern eine echte Investition in die Zukunft.

Schüler-BU: Früh abschließen lohnt sich

Auch wenn Kinder noch nicht berufstätig sind – der frühe Einstieg in eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann entscheidende Vorteile bringen. Schüler gelten meist als gesundheitlich unauffällig, was die Annahmechancen erheblich verbessert. Später drohen wegen Vorerkrankungen oder riskanter Berufe oft Ausschlüsse oder hohe Prämien. Ein weiterer Pluspunkt: Die Möglichkeit des Rücktritts bei Anzeigepflichtverletzung erlischt nach zehn Jahren – wer also früh abschließt, steht langfristig auf sicherem Boden.

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