Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden in vielen Regionen Sparkassen, oft auf Initiative von Stadtverwaltungen oder wohltätigen Stiftungen. Ihr Ziel: auch Menschen mit wenig Vermögen einen sicheren Ort für ihre Ersparnisse zu bieten – und so Eigenverantwortung und Teilhabe zu stärken. Was als gemeinwohlorientiertes Projekt begann, wurde später zum gesetzlichen Auftrag: Heute tragen Sparkassen Verantwortung für breite Kreditversorgung, kommunale Entwicklung – und für Ausbildung.

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Denn auch die Förderung junger Talente gehört zu den Aufgaben, denen sich Sparkassen traditionell verpflichtet fühlen. In vielen Regionen zählen sie zu den größten Ausbildern überhaupt – ob im Kundengeschäft, in der Baufinanzierung oder im digitalen Service. Jedes Jahr beginnen mehrere Tausend junge Menschen eine Ausbildung oder ein duales Studium bei einem der rund 360 Institute. Die Kombination aus regionaler Nähe, öffentlichem Auftrag und wirtschaftlicher Stabilität schafft dabei ein Umfeld, das fachliche wie persönliche Entwicklung gleichermaßen fördert.

Doch welche Sparkassen überzeugen besonders durch ihr Engagement in der Ausbildung? Antworten liefert die Studie „Deutschlands Ausbildungschampions 2025“, die das F.A.Z.-Institut gemeinsam mit dem Analysehaus ServiceValue erstellt hat. Grundlage ist ein zweistufiges Verfahren: Zum einen wurden Online-Beiträge zur Ausbildungsqualität mithilfe von KI-gestütztem Social Listening ausgewertet, zum anderen flossen strukturierte Unternehmensangaben zur Ausbildungspraxis ein. Bewertet wurden dabei unter anderem Betreuung, Prüfungserfolg, Vergütung, Weiterbildung und Übernahmequote. So entsteht ein fundiertes Gesamtbild der Ausbildungsqualität – aus der Perspektive der öffentlichen Wahrnehmung und auf Basis harter Fakten. Der Versicherungsbote stellt die bestplatzierten Sparkassen vor.

Was wurde gemacht?

Die Untersuchung ist Teil eines branchenübergreifenden Wettbewerbs, in dem über 2.000 Unternehmen aus rund 150 Branchen analysiert wurden. Die Sparkassen bilden dabei einen eigenständigen Auswertungsbereich. Die Analyse folgt zwei komplementären Bewertungssträngen:

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  • Erstens: Im Rahmen eines KI-gestützten Social Listenings wurden rund 2,6 Millionen Beiträge aus digitalen Medien, sozialen Netzwerken, Blogs und Bewertungsplattformen ausgewertet. 75 Prozent der Aussagen mussten sich konkret auf die Ausbildung beziehen, 25 Prozent betrafen das allgemeine Arbeitgeberimage. Über semantische Textanalyse wurden Relevanz und Tonalität bewertet, woraus ein individueller Resonanzwert je Unternehmen/ Institut ermittelt wurde.
  • Zweitens: Ergänzend erfolgte eine strukturierte Selbstauskunft zur Ausbildungspraxis. Bewertet wurden fünf zentrale Kriterien: Qualifikation, Weiterbildung, Ausbildungserfolg, Übernahmequote und Vergütung. Beide Bewertungsstränge flossen gleichgewichtet in ein auf 100 Punkte normiertes Gesamtranking ein.

Die Auszeichnung „Deutschlands Ausbildungschampions“

Innerhalb jeder Branche wurde das Unternehmen bzw. Institut mit dem höchsten Gesamtwert aus öffentlicher Resonanz und strukturellen Ausbildungsmerkmalen als „Branchensieger“ ausgezeichnet und erhielt die Maximalwertung von 100 Punkten – im Fall der Sparkassen also das bestplatzierte Institut. Es dient als Benchmark für die weiteren Bewertungen. Die Punktzahlen aller übrigen Sparkassen wurden proportional zu diesem Höchstwert berechnet. Sparkassen mit einem überdurchschnittlichen Gesamtergebnis erhielten das Prädikat „Sieger“. Grundlage der Auszeichnung ist eine gleichgewichtete Kombination aus digitalem Meinungsbild und interner Ausbildungsstruktur.

Die bestplatzierten Sparkassen: diese Institute wurden ausgezeichnet

Das Ranking zeigt: Herausragende Ausbildungsqualität findet sich längst nicht nur in urbanen Zentren – im Gegenteil. Unter den bestplatzierten Sparkassen dominieren Institute aus mittelgroßen Städten und ländlich geprägten Regionen: von Düren über Ahrweiler bis Olpe-Drolshagen-Wenden. Selbst die Rheinhessen Sparkasse, zweitplatziert im Ranking, ist kein Großstadtakteur, sondern betreut als regionales Mehrkreisinstitut ein weit gestreutes Gebiet. Mit der Stadtsparkasse Mönchengladbach ist unter den Spitzenreitern gerade einmal ein Metropolenstandort vertreten.

Viele der ausgezeichneten Sparkassen stammen aus Regionen, die man auf den ersten Blick nicht als Ausbildungshochburgen vermuten würde – und setzen dort ein umso deutlicheres Zeichen. Engagement für Ausbildung ist folglich keine Frage der Größe.

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Die ausgezeichneten Sparkassen

Insgesamt 24 Sparkassen konnten sich über eine Auszeichnung freuen. Die vollständige Liste:

  • Sparkasse Passau: 100,0 (Branchensieger)
  • Rheinhessen Sparkasse: 99,7 (Sieger)
  • Sparkasse Herford: 98,1 (Sieger)
  • Sparkasse Düren: 97,2 (Sieger)
  • Rhön-Rennsteig-Sparkasse: 96,2 (Sieger)
  • Sparkasse Kraichgau Bruchsal-Bretten-Sinsheim: 95,2 (Sieger)
  • Sparkasse Vorderpfalz: 94,2 (Sieger)
  • Stadtsparkasse Augsburg: 93,1 (Sieger)
  • Sparkasse Gummersbach: 92,2 (Sieger)
  • Sparkasse Dachau: 91,4 (Sieger)
  • Stadtsparkasse Mönchengladbach: 90,1 (Sieger)
  • Kreissparkasse Ahrweiler: 89,7 (Sieger)
  • Sparkasse Oberhessen: 89,5 (Sieger)
  • Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg: 89,4 (Sieger)
  • Kreissparkasse Vulkaneifel: 89,3 (Sieger)
  • Kreissparkasse Weilburg: 89,2 (Sieger)
  • Kreissparkasse Ludwigsburg: 89,1 (Sieger)
  • Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden: 89,0 (Sieger)
  • Sparkasse Regensburg: 88,5 (Sieger)
  • Sparkasse Westmünsterland: 88,4 (Sieger)
  • Taunus Sparkasse: 87,9 (Sieger)
  • Sparkasse Hochrhein: 87,7 (Sieger)
  • Kreis-Sparkasse Northeim: 87,6 (Sieger)
  • Kreissparkasse Biberach: 87,4 (Sieger)

Hintergrund: Die Studie wurde von der ServiceValue GmbH in Kooperation mit dem F.A.Z.-Institut durchgeführt und wissenschaftlich vom IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung begleitet. Sie basiert auf einer breit angelegten Datenerhebung, die ein KI-gestütztes Social Listening mit strukturierten Selbstauskünften der Unternehmen bzw. Institute kombiniert. Die Untersuchung ist Teil eines branchenübergreifenden Wettbewerbs mit über 2.000 Teilnehmern. Weitere Informationen zur Methodik sowie die vollständige Auswertung finden sich auf der Webseite von ServiceValue.

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