Rückgang bei Versicherungsvermittlern: Exklusivvertrieb besonders betroffen
Die Zahl der Versicherungsvermittler ist im zweiten Quartal 2025 gesunken. So waren zum 1. Juli 2025 bundesweit 179.923 Personen im Register des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) erfasst. Zuwachs gibt es bei Maklern.

Die Zahl der registrierten Versicherungsvermittler ist im zweiten Quartal 2025 von 180.884 auf 179.923 gefallen. Das sind 961Vermittler weniger als vor drei Monaten. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Vermittlerregister der Deutschen Industrie-und Handelskammern (DIHK) hervor.
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Damit sind die Zahlen der Vermittlerschaft weiter rückläufig. Vor allem bei den gebundenen Versicherungsvertretern hatte es in den vergangenen Jahren teilweise deutliche Einschnitte gegeben. Anfang 2017 waren noch 140.211 Personen gemeldet. Aktuell werden nur noch 99.797 gezählt. Das ist ein Minus von 40.424 Personen oder 28,8 Prozent.
In den vergangenen drei Monaten verkleinerte sich die Zahl der Vertreter um 1.207 Personen. Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Versicherungsvertreter mit Erlaubnis: Hier reduzierte sich der Vermittlerkreis um 73 Personen auf nun 27.157 Personen.
DIHK: Makler legen marginal zu
Bei den restlichen Vermittlergattungen gab es vergleichsweise geringe Veränderungen. So konnten beispielsweise die Versicherungsmakler leicht an Boden gewinnen. Hier vergrößerte sich der Bestand an Maklern um 225 Personen. Somit sind Stand 1. Juli 2025 genau 46.771 Makler im Vermittlerregister eingetragen. Die Zahl der Versicherungsberater ist im gleichen Zeitraum von 326 auf 324 Personen gesunken.
Vergrößerte hat sich die Zahl der produktakzessorischen Vertreter. Hier sind 5.307 Vertreter in der DIHK-Datenbank gelistet. Im April waren es 5.248 Vertreter. Bei den produktakzessorischen Maklern kamen 37 Personen hinzu. Hier sind nun 567 Vermittler gemeldet.
Vermittlerverband ist besorgt
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) zeigt sich besorgt über den erneuten Rückgang der Vermittlerregistrierungen. „Doch damit setzt sich ein jahrelanger Trend fort. Im Vergleich zum Jahr 2011 mit dem Höchststand von über 263.400 Vermittlern ist das nämlich ein Rückgang von über 30 Prozent. Das ist mit Blick auf die Absicherung der Bevölkerung und für die sozialpolitische Bedeutung unseres Berufsstandes äußerst bedenklich“, meint BVK-Präsident Michael H. Heinz.
Laut BVK sind es nicht nur altersbedingte Abgänge, die den Rückgang verursachen. „Die Hauptursache sehen wir in der stetig zunehmenden Regulierung und Bürokratisierung, die die Arbeit der Vermittler erschweren. Wenn sich hier der Trend nicht umdreht, werden in den kommenden Jahren immer mehr Versicherungsvermittler für eine persönliche Beratung von Kunden fehlen“, so Heinz.