Versicherer melden stabile Finanzlage
Die deutschen Versicherer haben auch 2024 eine ordentliche Kapitalausstattung. Die aktuellen Solvenzquoten sind im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Dennoch zeigen sich die Unternehmen für Krisenszenarien gut gerüstet.

Die Versicherungswirtschaft in Deutschland zeigt sich trotz schwacher Konjunktur widerstandsfähig. Wie aktuelle Auswertungen der Solvency Financial Condition Reports (SFCR) belegen, ist die Finanzlage der Branche weiterhin robust. Die Solvenzquoten fallen jedoch geringfügig niedriger aus als im Jahr 2023. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
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Diese Kennziffer zeigt an, in welchem Verhältnis die Eigenmittel eines Versicherers zu den gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalanforderungen stehen und sind damit ein zentraler Indikator für die finanzielle Stabilität. Eine Solvenzquote über 100 Prozent bedeutet, dass ein Versicherer selbst unter extremen wirtschaftlichen Stressbedingungen alle Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden erfüllen könnte. Die aktuellen Werte zeigen, dass die Branche weit über den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen liegt.
Zum Jahresende 2024 lag die durchschnittliche Solvenzquote der Lebensversicherer bei 295 Prozent. Im Vorjahreswert hatte der Wert noch bei 305 Prozent gelegen. In der Schaden- und Unfallversicherung betrug die Quote 278 Prozent und bleibt damit nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (280 Prozent). Hier spielt das Zinsniveau eine geringere Rolle. „Die Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass die Versicherer alle Ansprüche jederzeit erfüllen können“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Für den Großteil der Unternehmen sind die ursprünglich eingeführten Übergangsmaßnahmen zur Abfederung des Wechsels von Solvency I auf Solvency II kaum noch relevant. Diese Maßnahmen sollten noch bis Ende 2031 dazu beitragen, die strengeren Anforderungen beim Wechsel von Solvency I auf Solvency II abzufedern. Mit Solvency II gelten seit 2016 einheitliche europäische Regeln für die Kapitalausstattung von Versicherungsunternehmen, die von aktuellen Marktdaten abhängen und entsprechend schwanken können.