Hintergrund: Kunden müssen Versicherern auch in schwierigen Zeiten vertrauen können. Demnach ist es wichtig, nicht nur auf den Preis einer Police zu schauen, sondern eine Vielzahl an Kriterien in die Wahl eines Versicherers einzubeziehen. Eine Orientierung im Dschungel des BU-Marktes ermöglicht hierbei der MAP-Report mit der Nummer 933 – eine Neuauflage des Traditionsratings mit dem Ziel, Aussagen zur langfristigen Stabilität von BU-Unternehmen zu treffen.

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Um die Stabilität der BU-Versicherer zu bewerten, wurden insbesondere jene Indikatoren ausgewählt, die für einen langfristigen Erfolg der Unternehmen sprechen. Diese unterteilen sich in die Bereiche Stabilität, Beitrag und Finanzstärke:

  • Für den Bereich "Stabilität" fließen in die Bewertung ein: die Anpassung laufender Risikoüberschüsse (nach Jahr und Höhe) und die Schadenquote gemäß BaFin-Nachweisung 2018. Angemessene und konstante Risikoüberschüsse zeigen, dass verlässlich kalkuliert wurde, denn im Wettkampf um den günstigsten Preis kann die Risikokalkulation zu niedrig angesetzt sein. Die Experten bei Franke und Bornberg erklären: Leidtragende sind in diesem Fall die Kunden selber. Denn fehlt das Finanzpolster für den Schadenposten, könnten – je nach vereinbartem Risikosystem – die Beiträge steigen oder die Leistungen sinken (Versicherungsbote berichtete). Die Anpassung der Risikoüberschüsse wird fürs Jahr sowie nach der Höhe bewertet – beide Kennzahlen bringen jeweils 150 Punkte. Die Schadenquoten wiederum setzt die Einnahmen ins Verhältnis zu den Schadenaufwendungen (in diesem Fall zu den Aufwendungen für BU-Leistungen) – je geringer die Schadenquote ist, desto erfolgreicher das BU-Geschäft gemäß Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben. Allerdings halten es die Experten von Franke und Bornberg nicht für anstrebenswert, besonders niedrige Schadenquoten zu haben – dies könnte auch zulasten der Kunden erkauft sein durch Ablehnen von Leistungen. Stattdessen wirken sich auffallend hohe Schadenquoten negativ auf die Bewertung aus. Die Schadenquote gemäß BaFin Nw 218 wird mit maximal 200 Punkten bedacht (und demnach stark gewichtet).
  • Für den Bereich "Finanzstärke" fließen in die Bewertung ein: Solvabilitätsquote (max. 80 Punkte), Sicherheitsmittelquote (max. 40 Punkte), Gesamtreservequote (max. 40 Punkte), Rechnungszinsbelastung (max. 20 Punkte), Rechnungszinsanforderungsquote (max. 20 Punkte), Ertragsquote (max. 40 Punkte), Nettoverzinsung (max. 40 Punkte), Verwaltungskosten- und Abschlusskostenquote (je max. 30 Punkte), RfB-Quote und Stornoquote (max. je 20 Punkte) sowie das Wachstum verdienter Bruttobeiträge und das Wachstum des Annual Premium Equivalent (APE) als Kennzahl fürs Neugeschäft (beides max. je 10 Punkte).
  • Der dritte Bewertungsbereich enthält eigene Berechnungen zur Beitragsstabilität der Anbieter; hierfür haben Franke und Bornberg die Beitragskalkulation der Versicherer anhand mehrerer Berufsgruppen untersucht: 750 Punkte in der Summe können hier für Beitragswerte der Teilbereiche Kalkulation, Dynamik und Scoring erreicht werden.

In der Summe aller Kennzahlen kann ein Versicherer maximal 1.650 Punkte erreichen. Der Indexwert eines Teilbereichs zeigt das prozentuale Verhältnis der erreichten Punkte zur maximal möglichen Punktzahl an. Die Ergebnisse werden gewichtet und zu einem Gesamtindex kombiniert. Dieser Gesamtindex dient als Maßstab für langfristige Stabilität im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung. Folgende Noten konnten erreicht werden:

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  • Die höchste Bewertung im Rating ist ein FFF+ für ein "exzellentes" Abschneiden. Allerdings muss beachtet werden: diese Wertung erhalten Versicherer, die neben den verlangten Daten noch eine Vielzahl weiterer Daten bei Franke und Bornberg liegen haben – die also gegenüber den Testern besonders transparent sind. Somit schließen die Versicherer nicht nur mit der Bestnote ab, sondern werden zudem besonders ausgezeichnet. Vier Unternehmen erreichten die Bewertung "exzellent".
  • Die eigentliche Bestnote des Ratings ist sodann ein "mmm+" für hervorragende Leistungen im Test – die Note wird ab einem Indexwert von 85 Prozent vergeben. Acht Unternehmen erreichten die Bewertung "hervorragend".
  • Ab 75 Prozent erhält man die Bewertung "mmm" für sehr gute Leistungen. Hier befindet sich das Hauptfeld der Unternehmen: 26 Unternehmen erhielten die Note "sehr gut".
  • Ab 65 Prozent erhält man ein "mm" für gute Leistungen
  • : an drei Unternehmen wurde ein "gut" vergeben.
  • Ab 55 Prozent erhält man ein "m" für befriedigende Leistungen: hiervon ist ein Unternehmen betroffen.
  • Zudem erhielten 15 Unternehmen ein o.W. ("ohne Wertung") – dies zeigt, dass die Unternehmen eine Teilnahme am Rating verwehrten oder notwendige Daten nicht vorlegten. Früher hatte man diesen Unternehmen die schlechteste Wertung gegeben. Dies wurde entschärft. Dennoch zeigt die Wertung: Die Unternehmen sind nicht so transparent, wie es für die Kunden wünschenswert wäre.

Versicherungsbote stellt besonders stabile BU-Versicherer vor

In der folgenden Bildstrecke werden Unternehmen vorgestellt, die mit den beiden Bestnoten "mmm+" oder gar "FFF+" ausgezeichnet wurden. Die Unternehmen werden nach den zugewiesenen Indexwerten im Sinne einer Platzierung sortiert. Der zugrundeliegende MAP-Report mit der Nummer 933 kann kostenpflichtig auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.