Der R+V Konzern hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Nach den schwächeren Zahlen in 2022 geht es für das Wiesbadener Unternehmen wieder deutlich aufwärts und damit zur gefühlten Normalität zurück. In den vergangenen Jahren war der Konzern noch sehr gut durch die verschiedenen Markterschwernisse gekommen. So hatte der genossenschaftliche Versicherer in 2021 noch gebuchte Bruttobeiträge von gut 20,1 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Steuern (IFRS) von 914 Millionen Euro vorweisen können. Doch im Jahr 2022 gingen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Zinswende und der Inflation nicht spurlos am Unternehmen vorbei und hinterließen eindrucksvolle Spuren in Umsatz und Ergebnis. Die Beiträge der Gruppe sanken um 3,1 Prozent auf etwa 19,5 Milliarden Euro. Resultierend daraus stand beim Ergebnis vor Steuern (IFRS) nur noch 196 Millionen Euro.

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Für das zurückliegende Geschäftsjahr sieht sich der Konzern wieder auf Kurs und fährt ein sehr gutes Konzernergebnis ein. „Wir haben das Geschäftsjahr 2023 trotz widriger Rahmenbedingungen unter dem Strich mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen“, betont der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. So konnten im vergangenen Jahr wieder steigende Beitragseinnahmen vermeldet werden. Zwar musste der Versicherer um 0,1 Prozent verminderte Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft hinnehmen. Diese lagen final bei 15,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchsen die Beiträge der R+V Gruppe auf über 19,8 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 1,5 Prozent. Bei den gesamten laufenden Beiträgen erzielte die R+V derweil ein Plus von 3,9 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro.

Resultierend daraus stand beim Ergebnis vor Steuern (IFRS) ein Plus von 933 Millionen Euro. Grund für den deutlichen Ergebnisanstieg sei vor allem ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis in Höhe von 3,5 Milliarden Euro gewesen. Im Jahr zuvor hatten Marktbewertungseffekte zu einem Kapitalanlageergebnis von Minus 3,6 Milliarden Euro geführt. Anno 2021 hatte noch ein Plus von 5,6 Milliarden Euro in den Büchern gestanden. Nach HGB-Rechnungslegung habe die R+V Versicherung AG das Jahr 2023 mit einem Ergebnis von 195 Millionen Euro vor Steuern beendet. Der Vergleichswert aus dem Vorjahr hatte bei 120 Millionen Euro gelegen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Während das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung und in der Krankenversicherung weiter wuchs, verzeichnete die R+V in der Lebens- und Pensionsversicherung im schwierigen Marktumfeld einen Umsatzrückgang. So konnten die gebuchten Bruttobeiträge in der Sachsparte um 5,6 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Segment Leben/Kranken büsste gleichzeitig etwa 5,6 Prozent der Beiträge ein und lag damit bei 7,6 Milliarden Euro. Insbesondere das Geschäft mit Einmalbeiträgen sorgte für verminderte Beiträge. Ein wichtiger Wachstumstreiber sei 2023 erneut das Geschäftsfeld Gesundheit gewesen. Hier habe der Versicherer im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 6,7 Prozent ihre höchste Wachstumsrate erzielt. Der Umsatz erhöhte sich auf 906 Millionen Euro.

Der genossenschaftliche Versicherer will auch im Jahr 2024 weiter zulegen. „Für das Gesamtjahr erwarten wir insgesamt ein Wachstum über dem Branchenniveau von knapp drei Prozent. Beim nachhaltigen Geschäft mit laufenden Beiträgen wollen wir noch darüber liegen“, erklärte R+V-Chef Rollinger. Doch dafür müsse die Politik entsprechende Rahmenbedingungen bieten. Dabei ginge es um nicht weniger als den "Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in unserem Land", unterstrich Rollinger.

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