Wer kennt sie nicht, die Magnificent Seven der Börse? Dahinter verstecken sie die Unternehmen Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft. Vor allem die rasante Entwicklung dieser Unternehmen hat dazu geführt, dass der S&P 500 im Jahr 2023 etwa 25 Prozent zugelegt hat. Diese Unternehmen stehen an der Spitze technologischer Innovationen. Sie investieren massiv in Forschung und Entwicklung, um neue Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die den Markt verändern. Die kräftigen Kursanstiege wurden maßgeblich durch den Hype um die Künstliche Intelligenz gestützt. Ein Beispiel dafür ist die Datennutzung: Magnificent Seven-Unternehmen sammeln und analysieren große Mengen an Daten, um personalisierte Dienstleistungen anzubieten und ihr Angebot stetig zu verbessern. Die Fähigkeit, Daten effektiv zu nutzen, ist ein Schlüsselelement ihres Erfolgs. Und der Chiphersteller Nvidia profitiert von einem Wandel in der Computerbranche hin zu beschleunigten Rechenvorgängen und generativer KI. Analysten schätzen, dass die Nachfrage nach Nvidias Chips aus diesem Sektor das Angebot um mindestens 50 Prozent übersteigt.

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Christian Hintz ist Fondsmanager bei „AI Leaders“ Tilmann Speck ist Portfoliomanager bei „AI Leaders“

Der Markt für KI ist in einem rasanten Wachstum begriffen

Das bedeutet: Unternehmen, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, sind für Investoren besonders attraktiv, insbesondere unter langfristigen Gesichtspunkten. KI gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Ihre Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von der Datenanalyse über die Automatisierung bis hin zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Investoren erkennen das Potenzial der KI, zahlreiche Industrien zu revolutionieren. Der Markt für KI ist in einem rasanten Wachstum begriffen. Unternehmen, die führend in der KI-Technologie sind, haben das Potenzial, in den kommenden Jahren signifikant zu wachsen. KI ist eine Technologie, deren volles Potenzial sich wahrscheinlich erst in einigen Jahren vollständig entfalten wird. Investoren, die an langfristigen Entwicklungen und am Aufbau nachhaltiger Unternehmen interessiert sind, sehen in KI eine lohnende Investition.

Vielzahl von spannenden Unternehmen aus der zweiten Reihe

Wichtig für Investoren ist ein breiter Zugang zu Unternehmen, die bereits heute als „Leader“ in KI-basierten Anwendungen und Entwicklungen gelten und solche, die auf dem besten Weg dazu sind. Das gilt für Bereiche wie Agrikultur, Automotive und Bildung genauso wie für den Energie- oder Gesundheitssektor, bis hin zu Handel und Logistik. Und vor allem in hochtechnisierten Bereichen wie Big Data, Cloud Computing, Deep Learning, Intelligent Automation, Internet of Things, Kognitive Systeme und Robotics spielt Künstliche Intelligenz eine herausragende Rolle. Und das müssen eben nicht nur die Magnificent Seven sein. Sondern es existiert auch eine Vielzahl von Unternehmen aus der zweiten Reihe, die hochspezialisierte Lösungen im Bereich der KI entwickeln. Diese Unternehmen bieten interessante Investmentchancen und könnten die unauffälligen Stars von morgen sein. Aber wie erkennt man diese potenziellen Gewinner und warum ist KI auch in abseits des Mainstreams eine Anlage wert?

In der Landwirtschaft beispielsweise wird KI eingesetzt, um Ernteprozesse zu optimieren, Schädlingsbefall zu erkennen und die Bodenqualität zu analysieren. KI-gestützte Systeme können Bauern dabei helfen, effizienter zu wirtschaften, indem sie beispielsweise den Einsatz von Düngemitteln und Wasser optimieren und so die Nachhaltigkeit verbessern. In der Energie- und Wasserversorgung wiederum wird KI genutzt, um Netzwerke effizienter zu gestalten. Durch die Vorhersage von Verbrauchsmustern können Energieflüsse optimiert und Ausfälle verringert werden. Dies trägt zur Stabilität der Versorgung bei und unterstützt den Übergang zu erneuerbaren Energien. KI wird auch zunehmend zur Überwachung und zum Schutz der Umwelt im Rahmen des Umweltmanagements eingesetzt. Beispielsweise können durch KI-Analysen von Satellitenbildern Veränderungen in Ökosystemen frühzeitig erkannt und Maßnahmen zum Umweltschutz besser geplant werden.

Nischenunternehmen entwickeln spezialisierte Lösungen

Was die zweite Reihe bedeutet, kann man am Beispiel des US-Unternehmens Honeywell verdeutlichen. Honeywell verwaltet vier Unternehmensgruppen: Luft- und Raumfahrt (Aerospace), Heim- und Gebäudetechnologien (Home and Building Technologies), Hochleistungswerkstoffe und -technologien (Performance Materials and Technologies) sowie Sicherheits- und Produktivitätslösungen (Safety and Productivity Solutions). Zwar steht Honeywell nicht oft im Fokus der Öffentlichkeit, aber immerhin hat das Unternehmen mehr als 110.000 Mitarbeiter weltweit und macht mehr als 36 Milliarden US-Dollar Umsatz. Ein Beispiel ist das Infrarot-Screening zur Erkennung von Leckagen beziehungsweise Emissionen. Das Gas-Cloud-Imaging (GCI)-System von Honeywell ermöglicht die automatisierte, kontinuierliche Überwachung von gefährlichen und umweltschädlichen Gas-Lecks wie Methan in Öl- und Gas-Unternehmen, Chemieanlagen und Kraftwerken. Das System basiert auf der hyperspektralen Gasanalyse unter Verwendung künstlicher Intelligenz.

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Das bedeutet: Es existiert eine Reihe von Segmenten, in denen besonders viele versteckte Perlen zu finden sind. Für Anleger, die bereit sind, ihre Hausaufgaben zu machen und über den Mainstream hinauszuschauen, bieten Unternehmen aus der zweiten Reihe des KI-Sektors spannende Investitionsmöglichkeiten. Diese Unternehmen entwickeln spezialisierte Lösungen, die den Markt revolutionieren könnten, und bieten die Chance auf hohe Renditen. Doch wie bei jeder Investition ist es entscheidend, gründliche Recherchen anzustellen und, falls nötig, Expertenrat einzuholen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

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