Versicherungsbote: Herr Wegener, stellen Sie sich doch zunächst einmal selbst kurz vor. Wie sind Sie dazu gekommen, als junger Mensch eine eigene Firma als selbstständiger Makler zu gründen?

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Ursprünglich stamme ich aus Potsdam und habe dort 2015 mein Abitur gemacht. Im Oktober 2018 begann ich dann ein duales Studium im Bereich Vermögensmanagement und schloss dieses mit dem Bachelor ab. Anschließend habe ich im Controlling eines großen deutschen Unternehmens gearbeitet. Als Angestellter eines Konzerns stieß ich dort schnell an meine Grenzen, da Aufstiegschancen nur durch Erfahrung und Zeit möglich waren. Deshalb habe ich 2019 mein erstes Social-Media-Unternehmen gegründet, welches aufgrund der Corona-Krise leider wieder geschlossen werden musste.

Mein Interesse an Finanzen hat mich jedoch weiterhin nicht losgelassen. Anfang 2020 habe ich daher meinen Instagram-Kanal "Investieren mit Daniel" gestartet. Auf dem Kanal veröffentliche ich seitdem täglich Inhalte aus dem Finanzkosmos. Mit dem Start erwischte ich ein gutes Timing während der Corona-Krise und ich kann dort bis heute mein Wissen an meine nun schon rund 12.000 Follower weitergeben.

Ende 2021 konnte ich dann auch einen Einblick in den strukturierten Vertrieb bekommen und arbeitete dort ein Jahr. Am 1. März 2023 war es so weit und ich habe meine eigene Firma als selbstständiger Makler gegründet.

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele schwer und auch der Einstieg in die Beratung braucht Vorbereitung. Haben Sie für ihren Einstieg Unterstützung gesucht und wo haben Sie diese erhalten?

Vor allem bei der Präsentation meiner Inhalte und bei der Online-Beratung brauchte ich anfangs noch etwas Unterstützung. Grundsätzlich habe ich bei Problemen immer direkt die Hilfe von Experten gesucht. Viel konnte ich auch vom Strukturvertrieb lernen. Bis heute bin ich noch stets auf der Suche nach Verbesserungen in meinem Beratungsprozess.
Vor allem bei der Entwicklung meines Geschäftsmodells, der Etablierung digitaler Prozesse und der Vorbereitung auf Kundenakquise und -gespräche habe ich gute Ratschläge erhalten Auch die Online-Präsenz und die Optimierung der Online-Prozesse waren wichtige Aspekte, bei denen ich zum Beispiel von Businesscoaches der HonorarKonzept unterstützt wurde. Insbesondere bei der Umstellung von alten Verträgen auf neue bessere Tarife für meine Kunden haben sie mir geholfen.

Ein Schritt zurück: Was war für Sie denn überhaupt ausschlaggebend sich für das Modell der Honorarberatung zu entscheiden?

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Die Honorarberatung bietet meiner Meinung nach sowohl für den Berater als auch für den Kunden einen großen Mehrwert. Sie gibt mir die Möglichkeit meine Kunden ganzheitlich zu beraten und damit die tatsächliche Beratungsleistung stärker in den Vordergrund zu stellen. Gleichzeitig bietet sie meinen Kunden die Möglichkeit Beratung und Produkt voneinander zu trennen und damit mehr Transparenz zu schaffen. In der Honorarberatung sehe ich eine sehr gute Ergänzung meines Beratungsportfolios. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie sehr gut angenommen wird, wenn sie zu den Bedürfnissen des Kunden passt.

Jeder Berater sollte Videos machen

Wie reagieren Kunden denn, die Sie auf das Angebot der Honorarberatung ansprechen und wie nehmen diese Ihr Angebot an?

Wenn ich Kunden auf das Angebot der Honorarberatung anspreche, sind diese oft überrascht, dass es überhaupt eine Alternative zur Provisionsberatung gibt, da es in den Medien bisher kein sehr präsentes Thema ist. Ich erläutere das Modell und stelle die Vorteile heraus. Letztendlich entscheidet der Kunde aber, welche Produktlösung für ihn am besten geeignet ist.

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Wie überzeugen Sie Ihre Kunden denn vom Modell der Honorarberatung?

Ich setze auf eine offene und ehrliche Kommunikation. Wenn man den Kunden informiert und aufklärt, hat er auch die Möglichkeit zu erkennen, dass das Honorarmodell für ihn sehr sinnvoll sein kann. Beim Thema Altersvorsorge agiere ich häufig auf Honorarbasis, da das Thema an sich komplex ist und es viele Möglichkeiten zur Absicherung gibt. Bei Sachversicherungen hingegen biete ich nach wie vor provisionsbasierte Tarife an.

Welches ist Ihrer Meinung nach denn die wichtigste Eigenschaft, die ein Berater mitbringen sollte?

Meiner Meinung nach ist die wichtigste Eigenschaft, die ein Berater, mitbringen sollte, die Integrität. Bereits im ersten persönlichen Gespräch mit meinen Kunden kommuniziere ich meine eigenen Werte und betone die Wichtigkeit einer ehrlichen und offenen Beratung. Wenn der Kunde dem Berater vertraut, folgt er in der Regel auch den Empfehlungen. Viele Menschen sind sich der Problematik der Altersvorsorge gar nicht bewusst. Daher ist es wichtig, den Bedarf zu wecken, Lücken aufzuzeigen und gemeinsam mit dem Kunden eine für ihn passende Lösung zu erarbeiten.

Ihr Geschäft hat seit Gründung ein rasantes Wachstum hingelegt. Welche Erwartungen haben Sie langfristig noch an Ihre Geschäftsentwicklung auch im Hinblick auf die Entwicklung der Honorarberatung?

In naher Zukunft plane ich die ersten Mitarbeiter einzustellen, um weiterhin einen guten Service anbieten zu können. Mein Ziel ist es, die Finanzbildung zu verbessern und durch Inhalte und Tipps dazu beitragen, dass viele Menschen die Vorteile einer unabhängigen Beratung erkennen können. Dadurch soll auch die Nachfrage nach Honorarberatung gesteigert werden. In meinem Umfeld gebe ich auch anderen Beratern gern konkrete Tipps für die Honorarberatung.

Außerdem versuche ich mit meinen Videos auf den Sozialen Medien Wissen zu vermitteln und auf Probleme aufmerksam zu machen. Die Online-Präsenz und -Inhalte werden zukünftig immer wichtiger. Meiner Meinung nach kann durch parasoziale Beziehungen in sozialen Medien Vertrauen aufgebaut werden. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass langfristig jeder Berater Videos machen, und diese nutzen sollte, um sein Wissen zu teilen.

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