Hintergrund: Mehr als die Hälfte aller privat Vollversicherten haben einen Beihilfe-Anspruch, wie aus Branchendaten des PKV-Verbandes hervorgeht. Zu diesen Menschen gehören auch Beihilfeanwärter – Bewerber, die ihre Befähigung zur Beamtenlaufbahn durch Ableisten eines Vorbereitungsdienstes erwerben müssen. Die Zeit der Anwartschaft ist hierbei jene Vorbereitungszeit, bevor Anwärter zunächst in ein Beamtenverhältnis auf Probe berufen werden und sodann in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.

Anzeige

Der Umfang der Beihilfe richtet sich nach der jeweiligen Beihilfeverordnung (Bund oder Land) und nach dem Familienstand. Private Krankenversicherer umwerben den möglichen Beamtennachwuchs schon zeitig – zum Teil auch mit Öffnungsaktionen für Beamtenanwärter mit Vorerkrankungen (Versicherungsbote berichtete).

Freilich stehen nicht alle Beamtentarife auch für "Beamte auf Widerruf" offen – ein guter Grund, verfügbare Anwärter-Tarife einem Produkttest zu unterziehen. Die Experten von Franke und Bornberg stellten sich aktuell dieser Aufgabe im Auftrag von Focus Money.

Was wurde gemacht?

Für klassische Beihilfetarife bewerteten die Experten die drei Bereiche: „Leistungshöhe“, „Beitragshöhe“ und „Bonität“ (Versicherungsbote berichtete). Allerdings haben sich die Experten aus Hannover dazu entschlossen, keine Leistungspunkte für Anwärtertarife zu vergeben. Deswegen zählen hier nur zwei Bereiche:

  • Die Beitragshöhe geht mit einer Gewichtung von 75 Prozent in den Tariftest ein. Ausschlaggebend ist die Beitragshöhe für einen 25-jährigen Beamtenanwärter des Bundes.
  • Die Bonität geht zu 25 Prozent in die Wertung ein. Für diesen Bereich wurden verschiedene Ratings zurate gezogen: Das Rating von S&P, von Fitch, von Moody´s, von A.M. Best, das Assekurata Bonitätsrating sowie das Assekurata Unternehmensrating. Hinzu kommt das Rating des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI). Für jedes einzelne Rating wurden Noten verteilt, die dann zu einer Gesamtnote für die Bonität zusammengefasst werden.

Auf Anschlusstarife achten

Da der Bereich der Leistungsqualität wegfällt, zeigt dies: man kann als Beamtenanwärter ruhig zunächst einen günstigen Tarif wählen. Dennoch geben die Experten von Franke und Bornberg den Tipp: Auch Anwärter sollten bereits darauf achten, bei welcher Gesellschaft sie später gute bis sehr gute Anschlusstarife finden, sobald ihr Beamtenstatus dauerhaft gesichert ist.

Für die zwei Bereiche werden Noten vergeben, die gemäß Gewichtung zu einer Bewertung führen: „Hervorragend“ (= Gesamtnote 1,00 bis 1,49); „Sehr Gut“ (= Gesamtnote 1,50 bis 1,99); „Gut“ (= Gesamtnote 2,00 bis 2,49); „Befriedigend“ (= Gesamtnote 2,50 bis 2,99); „Ausreichend“ (= 3,00 bis 3,49); „Mangelhaft“ (ab 3,50).

Anzeige

Versicherungsbote stellt alle „hervorragenden“ Tarife für Beamtenanwärter vor

In der aktuellen Bildstrecke stellt Versicherungsbote alle Versicherer vor, deren Beamtenanwärter-Tarife ein „Hervorragend“ erhielten – und zählt die entsprechenden Tarife auf. Die Ergebnisse sind dem Focus Money Nr. 44 vom 25. Oktober 2023 entnommen. In der Zeitschrift sind auch weitere Ergebnisse des Produkttests einsehbar.