Das Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH aus Köln hat erneut in einer Umfrage die Stabilität der BU-Prämien ermittelt. Inzwischen hätten fast 50 Gesellschaften an der Umfrage teilgenommen. Die Unternehmen sollten per Fragebogen bestätigen, ob sie in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im BU-Bestand verzichtet haben.

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Beitragsstabilität auf hohem Niveau

„Die Entwicklung des Risikoergebnisses ist bei den deutschen Lebensversicherern weiterhin sehr stabil, das zeigt sich bei einem Blick auf die Informationen aus der MindZV und gilt vor allem für die großen und bekannten BU-Anbieter. Dementsprechend bleiben auch die BU-Prämien im Bestand konstant.“, erläuterte Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer der infinma GmbH. Zusammenfassend stellten die Analysten von infinma fest, dass sich die medienwirksame Kritik an den Versicherern, sie hätten im großen Stil zum Nachteil der Kunden die Überschüsse gesenkt, in der Realität erneut nicht bestätigt hat.

Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Sofortverrechnungssatz und der Bonussatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten, so dass die Zahlprämien für die Kunden konstant geblieben sind. Der Sofortgewinnanteil oder auch Verrechnungsgewinnanteil ist jener Anteil des Gewinns eines Versicherers, der dem Kunden für günstigere Nettoprämien bereits zugerechnet wird. Reduziert sich dieser Anteil in Reaktion auf sinkende Überschüsse, steigen die Beiträge zum Nachteil des Kunden. Auch der Bonussatz ist ein Posten der Überschussbeteiligung, der durch Reduzierung zu steigenden Prämien führt.

In der Auswertung konnten in Summe 36 BU-Versicherer mit "maximaler Beitragsstabilität" punkten. Das deckt sich in etwa mit dem Rating aus dem Hause Morgen & Morgen. Deren Prüfer hatten 617 Tarife und Tarifkombinationen von 60 verschiedenen Anbietern unter die Lupe genommen. Im Ergebnis hatte es mehrheitlich ausgezeichnete Angebote gegeben. Gleich 486 Tarife durften sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Knapp acht von zehn Policen (78,8 Prozent) wurden entsprechend bewertet.

Diese Versicherer haben "maximale Beitragsstabilität"

Folgende Anbieter weisen nach jetzigem Stand der laufenden Umfrage diese maximale Beitragsstabilität auf (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • Axa
  • Bayern-Versicherung
  • BL die Bayerische Lebensversicherung
  • Canada Life
  • Condor
  • Continentale
  • Cosmos
  • DBV
  • Deutsche Ärzteversicherung
  • DEVK
  • Dialog
  • Ergo
  • Generali
  • Hannoversche
  • HDI
  • Helvetia
  • Huk-Coburg
  • Huk24
  • Interrisk
  • KlinikRente
  • LV 1871
  • MetallRente
  • Mylife
  • Nürnberger
  • Öffentliche Lebensversicherung Sachsen-Anhalt (Ösa)
  • Provinzial NordWest
  • R+V
  • Stuttgarter
  • SV Sachsen
  • Swiss Life
  • Versicherer im Raum der Kirchen Lebensversicherung
  • Versorgungswerk der Presse
  • Volkswohl Bund
  • WGV
  • Zurich

Zehn weitere Versicherer sind "langjährig beitragsstabil“. In diese Kategorie wurden Unternehmen eingestuft, weil es entweder seit Produkteinführung oder weil es mindestens in den letzten zehn Jahren keine Anpassung der BU-Prämien gab. Zu diesen Gesellschaften gehören Barmenia, Europa, Gothaer, Inter, LVM, Münchener Verein, Öffentliche Braunschweig, Provinzial Rheinland, Süddeutsche und Targo.

„Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.“, so Schulz. „Die unverändert hohe Anzahl der teilnehmenden Gesellschaften zeigt, dass unser einfacher Ansatz der Abfrage beim Anbieter in der Branche gut angenommen wurde. Im Hinblick auf die Beitragsstabilität haben komplexere Modelle bislang nicht nachweisen können, dass sie zu signifikant besseren Ergebnissen führen.“, ergänzt Geschäftsführer-Kollege Marc Glissmann.

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Kritisch anzumerken ist zur Auswertung, dass das Infinma die weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Ergebnisse den Vermittlern und auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll.

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