Jedes Jahr im Sommer veröffentlicht die Deutsche Rentenversicherung die Rentenstatistik für das vorhergehende Berichtsjahr. So auch diesjährig: Die aktuelle Fortschreibung der Rentenstatistik gibt Auskunft über Rentenzugänge, - wegfälle und -änderungen des Jahres 2022 sowie den Rentenbestand am 31.12.2022. Was aber bekommen Rentnerinnen und Rentner, die 2022 erstmals Rente bezogen? Versicherungsbote stellt wichtige Zahlen vor.

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Die Rente wegen Alters: Neuzugänge 2022

Insgesamt 874.994 Menschen bekamen in 2022 erstmals eine Rente wegen Alters. Die Zahl setzt sich wie folgt zusammen (Beträge geben die monatlichen Zahlungen an):

  • 365.701 Menschen erhielten erstmals eine Regelaltersrente; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag hier bei nur 693,51 Euro.
  • 189.262 Menschen erhielten erstmals eine Altersrente für langjährig Versicherte (Bedingung: Wartezeit von 35 Jahren); der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag hier bei 1.118,03 Euro.
  • 262.434 Menschen erhielten erstmals eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte (Bedingung: Wartezeit von 45 Jahren); der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag hier bei 1.486,82 Euro.
  • 56.287 Menschen erhielten erstmals eine Altersrente für schwerbehinderte Menschen; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag bei 1.232,07 Euro.
  • 445 Menschen erhielten erstmals eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit (erhält ohne Abschlag, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat, entweder bei Beginn der Rente arbeitslos ist und nach Vollendung eines Lebensalters von 58 Jahren und 6 Monaten insgesamt 52 Wochen arbeitslos war); der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag hier bei 921,08 Euro.
  • 722 Frauen erhielten erstmals die Altersrenten für Frauen (diese Altersrente kann nur noch von versicherten Frauen bezogen werden, die vor dem 1.1.1952 geboren sind); der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag hier bei nur 549,74 Euro.
  • Hinzu kommen 45 Menschen, die in 2022 erstmals eine Altersrente für langjährig unter Tage Beschäftigte erhielten – diese erhielten durchschnittlich 2.469,24 Euro.

Frauen erhalten deutlich weniger Rente

Was durchschnittliche Rentenzahlen verbergen: Frauen, die 2022 erstmals eine Rente bezogen, erwerben weit geringere Renten als Männer:

  • Männliche Neuzugänge bei Altersrenten erhalten einen durchschnittliche Rentenzahlbetrag von 812,17 Euro; Frauen erhalten nur eine Altersrente von 592,54 Euro.
  • Langjährig versicherte Altersrentner erhalten als Neuzugänge 2022 durchschnittlich 1.359,17 Euro; langjährig versicherte Altersrentnerinnen erhalten nur 963,19 Euro. Besonders langjährig versicherte Altersrentner erhalten durchschnittlich 1.641,28 Euro; besonders langjährige Altersrentnerinnen erhalten nur 1.289,26.

Die Schere zwischen männlichen und weiblichen Renten geht in Westdeutschland noch weiter auseinander als in Ostdeutschland – war im Osten weibliche Erwerbsarbeit doch verbreiteter, während in Westdeutschland der Mann oft Alleinverdiener war.

Zahlen zum Rentenbestand

Insgesamt 18.575.274 Menschen erhalten in 2022 eine Rente wegen Alters; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei 1.053,60 Euro. Allerdings streben auch im Bestand die Beträge für Männer und Frauen auseinander, wie die wichtigsten Altersrenten beispielhaft zeigen:

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  • 3.142.013 Männer erhalten eine Regelaltersrente; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt hier bei 930,19 Euro.
  • 1.365.830 Männer erhalten eine Altersrente für langjährig Versicherte; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei 1.416,88 Euro.
  • 1.218.145 Männer erhalten eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei 1.657,74 Euro.
  • 4.507.923 Frauen erhalten in 2022 eine Regelaltersrente; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei nur 602,35 Euro.
  • 955.219 Frauen erhalten eine Altersrente für langjährig Versicherte; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei 935,02 Euro.
  • 935.680 Frauen erhalten eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte; der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt bei 1.311,38 Euro.

Hintergrund: Der Text erschien zuerst im neuen kostenfreien Versicherungsbote Fachmagazin 02-2023. Das Magazin kann auf der Webseite beim Versicherungsbote bestellt werden.

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