Hintergrund: Es gibt viele Gründe, warum PKV-Unternehmen vollversicherte verlieren. So ist es möglich, dass Kunden zurück in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wechseln müssen (z.B., weil sie ihre Selbstständigkeit aufgeben und wieder versicherungspflichtig werden). Ein weiterer Grund, der freilich mit Blick auf die Größenordnungen nicht überbewertet werden sollte, sind Umdeckungen: private Krankenversicherer versuchen, sich gegenseitig Kunden abzuluchsen. Auch der Tod eines Versicherten kann ein Grund sein, warum ein Unternehmen einen Vollversicherten verliert. Fakt jedenfalls ist: Der Abgang im Bestand ist seit Jahren höher als der Neuzugang. Die PKV-Versicherung verliert seit Jahren Vollversicherte.

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Das PKV-Zusatzgeschäft wird immer wichtiger

Freilich sind nicht alle Unternehmen auf gleiche Weise betroffen. Einige Unternehmen wie der Marktführer Debeka können den Bestand auch kontinuierlich ausbauen. Zudem boomt das Neugeschäft bei Zusatzversicherungen (Versicherungsbote berichtete). Die wichtige Frage für die Zukunft wird auch sein, ob PKV-Unternehmen den Wegfall von Vollversicherten durch das Zusatz-Geschäft ausgleichen können.

Dieses Zusatzgeschäft wird immer wichtiger, da gesetzlich Versicherte über den privaten Versicherungsschutz Lücken der gesetzlichen Leistungen abdecken wollen. Auch die private Pflegeversicherung wird in Zeiten des demografischen Wandels eine immer größere Rolle spielen (Versicherungsbote berichtete).

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Versicherungsbote zeigt, wer im Bestand die meisten Vollversicherten verlor

Die folgende Bildstrecke aber soll sich jenen Unternehmen widmen, die in 2022 die meisten Vollversicherten im Bestand verloren (in absoluten Zahlen). Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report 930 entnommen: dem aktuellen PKV-Bilanzrating des Traditionsreports, der gerade bei Franke und Bornberg erschienen ist. Der Report enthält eine Vielzahl von Kennzahlen zur privaten Krankenversicherung und kann kostenpflichtig auf der Webseite der Ratingexperten aus Hannover bestellt werden.