In ihrem Basis-Szenario gehen die Studienmacher davon aus, dass der Referenzzins im Jahr 2027 erstmals ansteigen würde. Das würde den Abbau der ZZR zusätzlich beschleunigen. Im Positiv-Szenario würde dieser Fall bereits 2026 eintreten. Im Negativ-Szenario würde sich der Referenzzins dann jedoch leicht reduzieren. Aber auch hier wäre die Branche bis einschließlich 2026 in der Abbauphase.

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Für die kommenden Jahre rechnet Assekurata im Basis-Szenario damit, dass die Versicherer ZZR-Mittel abbauen können. Bis 2026 sei mit Rückflüssen von jeweils vier bis fünf Milliarden Euro zu rechnen. Danach würde das Volumen ein zweistelliges Milliardenniveau erreichen. „Unter den aktuellen Zinsbedingungen ist die ZZR für die Branche ausfinanziert“, schlussfolgert Heermann. „Selbst bei langfristig wieder fallenden Zinsen dürfte der Höchststand der ZZR aus 2021 nicht mehr erreicht werden.“

Die Rückflüsse helfen den Versicherern sichtlich. Zum einen müssen sie keine zusätzlichen Gelder reservieren und bekommen auf der anderen Seite Kapital freigesetzt. Gleichwohl ist der Abbau der Rücklage auf einen langen Zeitraum verteilt. Dennoch wirken die gestiegenen Zinsen entlastend auf die Ertragslage der Unternehmen. Ende 2022 lag der nominelle Garantiezins im Bestand noch bei durchschnittlich 2,46 Prozent. Unter Anrechnung der ZZR fällt dieser mit 1,40 Prozent jedoch um 106 Basispunkte geringer aus, hat Assekurata in der Studie ermittelt. „Diese Zinsanforderung können die Lebensversicherer in der Neuanlage nun wieder gut erwirtschaften“, glaubt Heermann und ergänzt: „Die Bedingungen an den Zinsmärkten passen jetzt wieder besser zu den Verpflichtungen auf der Passivseite der Lebensversicherer.“

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