Hintergrund: Kennzahlen wie Prozessquoten dienen der Branche häufig dazu, die Qualität von Dienstleistungen oder auch Produkten zu beurteilen. Geben Prozessquoten doch an, wie viele Prozesse ein Versicherer gegen seine Kunden führen musste. Die tatsächliche Aussagekraft solcher Kennzahlen freilich für die Servicequalität ist umstritten.

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Denn zwar können hohe Prozessquoten tatsächlich auf eine klagefreudige Praxis deuten und geringe Prozessquoten auf einen guten Service zum Wohle des Kunden. Jedoch: nicht jeder Prozess durch einen Versicherer ist negativ zu werten. Werden doch Prozesse auch zum Wohle des Versichertenkollektivs geführt, um – zum Beispiel – unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Begründete Leistungsverweigerungen ziehen ebenfalls häufig Prozesse nach sich.

Viele private Krankenversicherer verheimlichen ihre Quoten

Dennoch: Die Daten scheinen für die Branche heikel. Denn viele PKV-Unternehmen geben sich bedeckt und wollen mit ihren Quoten nicht an die Öffentlichkeit. Das sollte beachtet werden, wenn im Folgenden Kennzahlen von elf Unternehmen vorgestellt werden: Zwar sind einige Quoten höher (und damit „schlechter“) als andere – die vorliegenden Daten aber stammen allesamt von jenen wenigen PKV-Versicherern, die sich bereits durch ihre Transparenz auszeichnen.

Dreißig Unternehmen wurden für das neue PKV-Rating des MAP-Report angeschrieben; nur elf waren bereit, ihre Prozessquoten anzugeben. Versicherungsbote stellt Prozessquoten transparenter Versicherer in einer Bildstrecke vor.

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Alle Quoten sind dem neuen PKV-Gesamtrating des MAP-Report mit der Nummer 927 entnommen – einem Rating der Bereiche Bilanz, Service und Vertrag. Die Prozessquoten geben Mittelwerte der Jahre 2017 bis 2021 wieder. Der Report kann mit weiteren Ausgaben des Traditionsratings auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.