Seit 2019 stelle ich zum Jahresende digitalen Leuchttürmen der Versicherungsbranche zwei Fragen. Die eine lautete: Was waren im vergangenen Jahr deine größten Erfahrungen, Überraschungen oder „Learnings“, wie man es Neudeutsch gern nennt?
Die andere: Was planst du im kommenden Jahr, worauf fokussierst du dich, wo willst du aktiver werden und warum?

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Und jedes Mal sind die Rückmeldungen überraschend. In diesem Artikel finden Sie die Antworten auf die erste Frage (zur zweiten kommen wir in der nächsten Woche). Was ich bei den Antworten immer wieder interessant finde, ist, dass sich sie sich auf der einen Seite überschneiden, auf der anderen aber auch absolut gegenteilig sind. Was einmal mehr verdeutlicht, dass es nicht den einen Erfolgsweg für Versicherungsvermittler gibt, sondern jeder seinen eigenen finden muss.

Die auffälligsten Erkenntnisse beim Rückblick auf das Jahr 2022 waren:

  • Viele haben im zurückliegenden Jahr den Fokus auf die Entwicklung und Prozessoptimierung im eigenen Unternehmen gelegt.
  • Networking, Wissen teilen und mehr Miteinander, statt Gegeneinander stand für mindestens ebenso viele im Mittelpunkt des Jahres 2022. Dabei sind insbesondere neue und extra hierfür entwickelte Formate, wie die Workation des Makler- und Vermittlerpodcasts, hervorzuheben.
  • Und als drittes zeichnen sich zwei nahezu gleichstarke, gegenläufige Tendenzen beim Thema Social Media ab. Denn es gibt die einen, die in diesem Jahr einmal mehr die Möglichkeiten von Social Media in der Kundenkommunikation kennengelernt haben. Und die andern, die ihre Social Media-Aktivitäten zurückfahren oder sogar einstellen. Und lieber auf andere Kanäle / Wege bei der Kundengewinnung setzen.

Was waren meine Erkenntnisse 2022?

Die meisten Erfahrungen sammelte ich dieses Jahr zweifellos in meiner Position als „Leiter Neue Medien“ beim Versicherungsboten und hier wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem täglichen Audioformat „Versicherungsfunk Update“.

Hier zeigte sich wieder einmal, dass man im Vorhinein alles Mögliche bedenken, verbessern und optimieren kann, bevor man online geht und dann aber sehen muss, dass es noch lange nicht perfekt ist. Sondern man immer weiter daran arbeiten muss.

Außerdem war auch relativ schnell klar, dass man aus einem Medienformat viel mehr machen kann und sollte. Denn war das Versicherungsfunk-Update anfänglich nur als Audioformat gedacht, produzieren wir es mittlerweile auch im 4zu5 und 9zu16-Videoformat. Der Grund ist, dass wir es so auch in der optimalen Größe auf Facebook, Instagram und LinkedIn veröffentlichen können und somit mit relativ wenig Aufwand die Content-Reichweite vervielfachen. Nun haben wir nicht nur über 1.000 tägliche Podcast-Hörer, sondern auch noch ca. 1,5 Mal so viele über die anderen Kanäle.

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Die dritte und wahrscheinlich größte Erkenntnis in diesem Jahr war, dass LinkedIn ein sehr mächtiges Werkzeug sein kann. Insbesondere, wenn man das LinkedIn-Profil auf den Creator-Modus umswitcht und das ganze noch mit einem LinkedIn-Newsletter verbindet. Was eigentlich nur als Test gedacht war, um zu schauen, wie ein Newsletter auf der Plattform funktioniert, hat sich als überraschender Erfolg herausgestellt. Denn meine Followerzahlen sind von 1.500 im Frühjahr auf mittlerweile über 5.000 angestiegen. Und auch der Newsletter hat mittlerweile knapp 700 Follower. Was aus Marketingsicht besonders interessant ist, da die Abonnenten den Newsletter nicht nur bei LinkedIn erhalten, sondern auch in ihr E-Mail-Postfach.