Das Analysehaus Morgen & Morgen hat Privathaftpflicht-Policen für Singles mit Kind unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 161 Policen von 24 verschiedenen Anbietern vom Unternehmens aus Hofheim am Taunus unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Tarife anhand von 40 Leistungsfragen bewertet. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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So mussten Tarife für eine "ausgezeichnete" Bewertung beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherungsschutz besteht bei Auslandsaufenthalten innerhalb der Europäischen Union (EU) ohne zeitliche Begrenzung.
  • Kriterium für Familien und Single mit Kind: Der Versicherungsschutz besteht für Schäden durch deliktunfähige Personen.
  • Schäden durch reine Gefälligkeitshandlungen sind bedingungsgemäß mitversichert.

Für eine "sehr gute" Bewertung mussten Tarife folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherungsschutz besteht bei weltweiten Auslandsaufenthalten (ohne geographische Einschränkung, ggf. mit zeitlicher Begrenzung).
  • Der Versicherungsschutz umfasst Mietsachschäden an beweglichen Sachen.
  • Der Versicherungsschutz umfasst Mietsachschäden an mobilen Einrichtungsgegenständen.
  • Bedingungsgemäß ist ausdrücklich die gesetzliche Haftpflicht wegen Schäden aus dem Austausch, der Übermittlung und Bereitstellung elektronischer Daten mitversichert.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

Bei der Auswertung habe sich gezeigt, dass sich der Markt der SHU-Tarife zunehmend über Tarifbausteine ausdifferenziert. Auch wenn es in der Sparte kaum echte Neuerungen gibt, würden sich die Tarife und Tarifkombinationen auf einem sehr hohen Bedingungsniveau bewegen. Gut ein Drittel der Tarife habe die sogenannte Haftungsausfalldeckung inkludiert, die für den Schaden aufkommt, den Nichtversicherte verursacht haben.

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„Im Vergleich zum ersten Ratingjahrgang 2017 hat sich die Anzahl der Tarifkombinationen für alle Zielgruppen-Cluster fast verfünffacht und mit ihnen ist die Bedingungsqualität gestiegen. Wir verzeichnen überall rund 50 Prozent top bewertete Tarifkombinationen,“, fasst Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse, die Entwicklung mit Blick auf das M&M Ratingergebnis zusammen. Während im 2017er Rating lediglich 53 Tarife für Singles mit Kind gezählt worden, sind es anno 2022 genau 161 Tarife.

Privathaftpflichtversicherung-Rating zeigt positives Ergebnis

Nimmt man die Auswertung des Unternehmens aus Hofheim am Taunus zum Maßstab, dann sind im Privathaftpflicht-Bereich mehrheitlich ausgezeichnete Angebote auf dem Markt. Gleich 81 Tarife dürfen sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Damit wurde die Hälfte der Policen (50,3 Prozent) entsprechend bewertet. Folglich hätten 18 Anbieter mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung.

Immerhin 34 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 20 Tarife und damit 12,4 Prozent der untersuchten Tarife. In Summe sei einer von sechs Tarifen als "schwach" oder "sehr schwach" eingestuft worden. Die 26 so eingestuften Tarife seien immerhin ein Anteil von 16,1 Prozent der geprüften Tarifvarianten. So mussten sich fünf der durchleuchteten Tarife nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer "schwachen" Bewertung begnügen. Gleichzeitig seien 21 Tarife mit nur einem Stern benotet worden. Das entspricht immerhin gut 13 Prozent der durchleuchteten Tarife. Im Rating aus dem Jahr 2017 waren es noch 14 Tarife. Damals hatte der Anteil der "sehr schwachen" Tarife noch bei 26,4 Prozent gelegen. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden.

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Kritik zu Testergebnissen von Versicherungen

Wegen der vielen positiven Ratings von Versicherungs-Policen gibt es immer wieder Kritik. Im April 2015 hatte sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu eine Untersuchung vorgenommen. In einer Stichprobe hatten die Verbraucherschützer eine wahre Flut an besten Bewertungen ausgemacht. Dabei wurde den Ratinghäusern auch ein gewissen Eigeninteresse unterstellt. Schließlich würden viele Unternehmen mit Testsiegeln gutes Geld verdienen. Versicherer, die mit dem Original-Signet um Kunden werben wollen, müssen oft Lizenzgebühren zahlen. Locker einige tausend Euro kann es beispielsweise kosten, das Logo von Focus Money oder der Stiftung Warentest zu verwenden.

Auch Morgen & Morgen verlange eine Schutzgebühr, wenn ein Versicherer mit den Testergebnissen werben wolle. Diese sei aber niedrig, die Unabhängigkeit des Analysehauses gewahrt. Die genaue Höhe der Gebühr wollte die Sprecherin nicht nennen.

Hinweis in eigener Sache:
In Kooperation mit dem Leipziger Software-Hersteller Inveda.net GmbH bietet Versicherungsbote einen PHV-Schnellvergleich an. Er dient der schnellen Orientierung und soll Beratungsanlässe stiften.

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