Die Entlohnung von Altersvorsorge-Produkten durch Provision und Courtage ist wiederholt Gegenstand der Debatte: wie stark schmälert sie den Anlageerfolg? Und gibt es Fehlanreize, weil Vermittler eher einen Anbieter empfehlen, der sie hoch vergütet statt ein passendes Produkt? Bereits seit einiger Zeit setzt der Lebensversicherer Liechtenstein Life auf Honorarberatung statt Provision und Courtage. Und hat nun eine repräsentative Umfrage bei den Meinungsforschern von Civey in Auftrag gegeben, ob die Deutschen überhaupt wissen, wie Vermittlerinnen und Vermittler von Renten- und Lebensversicherungen vergütet werden. Zuerst machte das Versicherungsjournal auf die Umfrage aufmerksam.

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Jeder Vierte tappt im Dunkeln

Die Umfrage zeigt ein durchwachsenes Bild. So schätzen immerhin 40 Prozent, dass Versicherer den Vermittler aus Kundenbeiträgen bezahlen, während hingegen „nur“ acht Prozent vermuten, dass der Vermittler vom Kunden selbst ein Honorar erhält. Hier wurde in der Umfrage jedoch nicht nach den Vertriebswegen Versicherungsvertreter, Makler und Honorarberater differenziert. Das ist insofern bedauerlich, weil somit auch keine Aussage möglich ist, ob die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher die Unterschiede kennen.

Fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) wusste jedoch gar nicht oder war sich unsicher, wie Vermittler vergütet werden. Und immerhin schätzen 28 Prozent, dass eine Vergütung durch Provison/Courtage oder alternativ Honorarberatung möglich ist.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage lässt aufhorchen. So wurde auch gefragt, was den Verbrauchern bei der Altersvorsorge-Beratung wichtig ist. Zwar wünscht mehr als jeder Fünfte (21 Prozent), dass „Transparent über Bezahlung des Vermittels“ aufgeklärt werde. Das war aber nicht die am häufigsten genannte Antwort. Eine „faire und unabhängige Beratung“ rangiert mit 46 Prozent Zustimmung auf Rang eins, gefolgt von „geringen Kosten und schneller Vermögensaufbau“ mit 35 Prozent.

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Hintergrundinformation: Die Civey-Umfrage fand vom 10. bis 11. Oktober 2022 statt. Online befragt wurden repräsentativ 2.500 Bürger ab 18 Jahren.

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