Anfang 2019 verkündete die Allianz Gruppe noch mehr Geld in Start-ups und damit verbunden in neue Ideen stecken zu wollen. Der hauseigene Investment-Fonds Allianz X soll eine Milliarde Euro in junge Unternehmen investieren. Inzwischen wurden 28 Investments getätig.

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Dabei wurden eine Reihe von spannenden Deals eingetütet. Insbesondere Dienstleistungen rund um Schaden- und Technologielösungen in der Automobilbranche scheinen es dem jungen Unternehmen angetan zu haben. So hatte sich der Münchener Versicherungskonzern beispielsweise im März 2020 die Mehrheit am Schadenabwickler ControlExpert gesichert. Das Unternehmen aus Langenfeld im Rheinland ist in Deutschland Marktführer im Bereich Schadenmanagement. ControlExpert arbeitet bei der Schadenbearbeitung von Kraftfahrzeugschäden mit AI-unterstützter Technik. Mittlerweile hat sich Investment-Einheit der Allianz den nächsten starken Player aus dem Bereich der Schadenregulierung an Land gezogen. Denn Allianz X hat sich die Mehrheit am Software-Anbieter GT Motive gesichert. Das Unternehmen mit Sitz in Madrid bietet Lösungen für die Schätzung und Abwicklung von Kfz-Versicherungsansprüchen sowie von Wartungsarbeiten und Pannen an.

Nun vermeldet Allianz X ein weiteres Investment in diesem Bereich. Demnach haben sich die Münchener an der Innovation Group beteiligt. Konkret hat die Investmenteinheit 100 Prozent der Konzern-Holding Innovation Group Holding Ltd. aus Großbritannien übernommen. Die Innovation Group solle aber auch in Zukunft ihre Unabhängigkeit bewahren. Der Transaktion müssten nur noch die zuständigen Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden zustimmen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Das Unternehmen aus Portsmouth ist nach eigenen Aussagen führender Anbieter von Schaden- und Technologielösungen für die Versicherungs- und Automobilbranche. Aktuell zählt die Gruppe mehr als 1.200 Kunden in Deutschland, den USA, Großbritannien, Spanien, Australien und Südafrika. Zu seinen Kunden zählt die Innovation Group ab 2023 auch die Generali Deutschland. Der Versicherer trennt sich zum Jahresende vom Werkstattnetz der Huk-Coburg. In Deutschland kooperiert Innovation Group nach eigenen Angaben mit mehr als 3.000 Werkstätten und wickelt mehr als 4 Millionen Schäden ab. Stark aufgestellt ist die Gruppe traditionell im Flottengeschäft: allein in Deutschland wickelt sie jährlich 350.000 Schäden mit Gewerbe-Autos ab.

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Durch die Übernahme solle die Einführung der digitalen Plattform Gateway in weitere internationale Märkte beschleunigt werden. Mit der Plattform soll das Schadenmanagement durch ein unabhängiges Software-as-a-Service (SaaS) Angebot weitgehend automatisiert werden können. „Die digitalen Lösungen der Innovation Group bringen alle relevanten Parteien und Daten zusammen, um ein reibungsloses, effizientes und transparentes Schadenmanagement zu ermöglichen“, sagt Nazim Cetin, CEO von Allianz X. „Der Markt fordert eine Integration von der ersten Schadenmeldung bis hin zur Reparatur und Regulierung. Das ist ein zukunftsträchtiges Geschäft mit viel Potenzial, und wir wollen helfen, es zu entfalten."

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