Auch 2021 war ein schwieriges Jahr für die Versicherer: Großschäden durch Naturereignisse wie die Überschwemmung im Ahrtal belasteten die Branche ebenso wie die anhaltende Corona-Krise. Das wirkte sich auch auf die Bilanzen aus. Dennoch konnten die Branchengrößen zum Großteil ein sehr ordentliches Konzernergebnis vorzeigen. Dies geht aus der Auflistung „Die 100 Größten“ der FAZ hervor.

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Allianz deutlich an der Spitze

Unangefochtener Spitzenreiter beim Jahresüberschuss ist hierbei die Allianz Gruppe. 7,1 Milliarden Euro betrug der erzielte Überschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr, womit die Münchener die deutsche Konkurrenz deutlich auf die Plätze verweisen. Sie erzielten zweieinhalb mal so viel wie die zweitplatzierte Munich Re. Dabei musste die Allianz sogar noch Rückstellungen in Milliarden-Höhe bilden, weil die Rechtsstreite um verlustreiche Structured-Alpha-Fonds mit Vergleichszahlungen beigelegt werden sollten.

Doch auch die Munich Re konnte das Geschäftsjahr erfolgreich gestalten, obwohl der Konzern mit Schwerpunkt Rückversicherung besonders unter den Folgen von Naturereignissen zu leiden hatte. Dabei war die verheerende Flutkatastrophe durch Sturmtief „Bernd“, die im Juli letzten Jahres Deutschland heimsuchte, mit 500 Millionen Euro nicht einmal das teuerste Schadenereignis. Mehr noch kosteten die Schäden durch den Hurrikan „IDA“ in den USA: 1,5 Milliarden Euro. In Deutschland erhielt das Unwetter weniger mediale Aufmerksamkeit, obwohl es der tödlichste und zerstörerischste Hurrikan seit Kathrina im Jahr 2005 gewesen ist. Dennoch betrug der Jahresüberschuss der Munich Re Gruppe immer noch beachtliche 2,93 Milliarden Euro.

Rechnet man die Konzerntöchter raus, so platziert sich der Talanx Konzern auf den dritten Rang. Er erzielte einen Überschuss von 1,73 Milliarden Euro. Obwohl ebenfalls stark von Naturkatastrophen betroffen, konnten die Hannoveraner die Erwartungen von Analysten toppen und feierten ein Rekordergebnis. Neben dem Rückversicherungs-Geschäft ist die Talanx auch in der Industrieversicherung stark aufgestellt. Zum Konzern gehören Unternehmenstöchter wie die Hannover Rück und HDI.

Die Axa Konzern AG platziert sich auf Rang vier, bleibt aber schon deutlich unter der Grenze von einer Milliarde Euro. Der Jahresüberschuss betrug 732 Millionen Euro. Nur knapp geschlagen geben musste sich demgegenüber die R+V, die auf 713 Millionen Euro Jahresüberschuss kam.

Das sind die deutschen Versicherer mit den höchsten Jahresüberschüssen 2021:

  1. Allianz SE (7.105,0 Millonen Euro)
  2. Munich Re Gruppe (2.932,0 Millionen)
    Allianz Deutschland (1.815,0 Millionen)
  3. Talanx (1.730,0 Millionen)
    Hannover Rück (1.300,2 Millionen)
  4. Axa (732,0 Millionen)
  5. R+V (713,0 Millionen)
    Ergo Gruppe (605,0 Millionen)
  6. HUK-Coburg Gruppe (381,2 Millionen)
  7. VHV (289,8 Millionen)

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