Wer der Generation U50 eine Versicherung vermitteln möchte, sollte darauf achten, dass die Angebote online gut zu finden sind. Denn 92 Prozent der 16- bis 29jährigen sowie sogar 95 Prozent der 30- bis 49jährigen informieren sich vor Abschluss eines Vertrages im Web über die Angebote. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research, dem Umfrageinstitut des Branchenverbandes Bitkom. In der Generation 50-64 Jahre nutzen immer noch 85 Prozent der Befragten Online-Kanäle, um sich über Versicherungen zu informieren. Lediglich bei den Seniorinnen und Senioren ab 65 wird das Internet hierfür weniger genutzt (41 Prozent).

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Doch auch analoge Informationsquellen werden nach wie vor oft herangezogen, wenn es um den Abschluss einer Versicherung geht. 85 Prozent der 16-29jährigen informieren sich analog zu Versicherungsthemen, bei den 30-49jährigen sind es sogar 88 Prozent. Ähnlich hohe Werte werden bei den Kundinnen und Kunden im Alter von 50-64 Jahren und ab 65 Jahren erreicht. Hier informieren sich 87 Prozent bzw. 88 Prozent analog (Mehrfach-Antworten möglich).

Vertreter und Makler haben "analog" die Nase vorn

Schlüsselt man die Informationsquellen generationsübergreifend nach einzelnen Informations- und Vertriebsformen auf, so haben Versicherungsvertreter und -makler weiterhin die Nase vorn: 71 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher suchen hier Rat. Kritisch ließe sich hier anmerken, dass Bitkom Research Vertreter und Makler den analogen Vertriebskanälen zurechnet, obwohl viele bereits mit digitalen Tools und Serviceangeboten im Netz vertreten sind. De facto verfolgen sie vielfach eher einen Omnikanal-Ansatz, sodass sie sowohl online als auch persönlich beraten.

Bitkom Research 2022

Digitale Kanäle: Versicherer und Banken auf Rang eins

Blickt man darauf, welche digitalen Kanäle laut Bitkom-Umfrage am häufigsten genutzt werden, offenbaren sich einige Überraschungen. Vergleichsplattformen wie Check24 oder Verivox landen demnach mit 43 Prozent Zustimmung nur auf dem dritten Rang - und werden deutlich seltener in Anspruch genommen als Vertreter und Makler mit 71 Prozent. Stattdessen sind die Webseiten der Versicherer und Banken mit 58 Prozent die am häufigsten frequentierte Infoquelle zu Versicherungsthemen. Und sogar Verbraucherportale und Newsletter schneiden mit 54 Prozent besser ab.

Eine eher untergeordnete Rolle spielen hingegen Social-Media-Plattformen: auch das ist überraschend. In sozialen Netzwerken informieren sich acht Prozent der Befragten, über Videoplattformen sechs Prozent. Auch hier muss bedacht werden, dass Versicherer, Vermittler und Vergleichsportale mit vielen Info-Angeboten in Social Media vertreten sind, die Kategorien folglich nicht trennscharf.

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Hintergrund: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Wo informieren Sie sich in der Regel vor dem Abschluss einer Versicherung?“

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