Im Coronajahr 2020 mussten die Kfz-Versicherer seltener für Marderschäden zahlen als im Jahr zuvor. 217.000mal wurden sie zur Kasse gebeten, weil ein Marder im Motor randalierte und Kabel beschädigte: das bedeutet einen Rückgang um sieben Prozent. Auf die Zahlen macht am Mittwoch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aufmerksam. Neuere Daten liegen noch nicht vor.

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Die niedrigere Zahl an Schäden führt der GDV auf die Corona-Maßnahmen zurück. Viele Menschen arbeiteten im Homeoffice, die Mobilität war in manchen Monaten 2020 deutlich geringer als in vorherigen Jahren. „Das hat spürbare Folgen für die Schadenstatistik: Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken, sind nämlich besonders betroffen von Attacken dieser Art“, berichtet der GDV.

Den Schaden durch Marderbisse beziffern die Versicherer für 2020 mit rund 90 Millionen Euro. Nach Glasbruch beispielsweise durch Steinschlag und Wildunfällen waren Marderbisse damit die dritthäufigste Schadenart in der Teilkaskoversicherung.

gdv.de

Marder sind im Frühling und Frühsommer aktiv

Laut GDV treten Marderschäden gehäuft im Frühling und Frühsommer auf: der Mai ist der schadenträchtigste Monat, gefolgt von April und Juni. Im Frühjahr, kurz vor der Paarungszeit, sind besonders viele Schäden zu verzeichnen. Dann stecken die männlichen Tiere ihr Revier neu ab und reagieren auf die „Hinterlassenschaften“ der Konkurrenz äußerst aggressiv. Stoßen die kleinen Marder-Machos auf den Geruch eines fremden Tieres, wird alles zerbissen und angeknabbert, was zwischen die Zähne passt. Doch auch in anderen Monaten des Jahres sind Marderschäden möglich.

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Der GDV gibt Tipps, wie man das eigene Auto gegen Marderbisse schützen kann:

  • Eine fachgerechte Reinigung des Motorraums nach einem „Marderbesuch“ hilft, am besten durch eine Werkstatt. Denn Marder reagieren sehr aggressiv auf die Duftspuren ihrer Artgenossen. Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken, sind besonders betroffen.
  • Sinnvoll seien Abschottungen für den ganzen Motorraum, beispielsweise durch elastische Drahtgitter, die unter den Motor gelegt werden. Diese Barrieren hindern die Tiere daran, zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen.
  • Eine weitere Möglichkeit: Das Ummanteln von Kabeln und Schläuchen, beispielsweise durch zusätzliche Schläuche aus Hartplastik.

Teilkasko zahlt, aber...

Für Marderschäden an Kabeln, Schläuchen und Leitungen kommt in der Regel die Teilkasko-Versicherung auf. Aber Vorsicht: vor Vertragsabschluss sollten Versicherungskunden prüfen, ob auch Folgeschäden durch Marderbiss im Schutz inbegriffen sind.

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Zündaussetzer durch einen beschädigten Katalysator mögen vergleichsweise harmlos sein. Tritt aber Kühlmittel aus und gerät deshalb der Motor in Brand, zahlt der Anbieter den Feuerschaden nur, wenn für Folgeschäden Deckung besteht. Auch sollte die Ersatzleistung für derartige Schadensfälle nicht auf wenige tausend Euro beschränkt sein. Schnell kann ein Marderbiss Totalschaden verursachen!

mit Pressematerial GDV

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