Back-up-Strategie: starten, testen, wiederholen

Doch wasserdichten Schutz bekommen Vermittler nur, wenn sie tagesaktuell sichern sowie Wochen- und Monats-Back-ups einführen. Doch Vorsicht: Auch Kopien können Schadcodes enthalten, die nur darauf warten, zuzuschlagen. Gemeinsam mit einem IT-Profi sollten Unternehmer sich daher eine individuelle Strategie überlegen. Leider kommen zu wenige auf die Idee, die Back-up-Einspielung auch zu testen. Wer nicht regelmäßig ausprobiert, ob sich die Inhalte in verschiedenen Szenarien überhaupt einspielen lassen, wiegt sich in trügerischer Sicherheit.

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Lerneffekt durch Phishing-Simulation

Den größten Schwachpunkt in der IT-Sicherheit – und somit gleichzeitig die stärkste Waffe gegen Cyberoffensiven – bildet der Mensch. Ab einem gewissen Punkt liegt der Datenschutz ganz in dessen Hand. Bei manchen Angriffen stürzen sich Betrüger gezielt auf das schwächste Glied in der Kette. Daher ist es wichtig, dass Unternehmer und Mitarbeiter auf der Hut sind. Alle Nutzer müssen verstehen, dass ihr Klickverhalten zwischen Hackererfolg und -versagen entscheiden kann.

Auch bei Videokonferenzen brauchen alle klare Vorgaben: Welche Software nehmen wir? Ab wann schützen wir Zoommeetings mit einem Kennwort? Wie nutzen wir Chatfenster? Sind die Rahmenbedingungen klar, bleibt der Weg frei fürs eigentliche Geschäft. Um sein Team für kritische E-Mails zu sensibilisieren, hilft eine Phishing-Simulation. Wer beim Kunden am Tisch oder im Homeoffice sitzt, kann schließlich nicht schnell mal den Kollegen fragen: „Meinst du, diese Mail ist Spam …?“ Beim Phishing-Test landen scheinbare Spam-Mails im Posteingang jedes Teammitgliedes. Wer diese Nachricht öffnet, bekommt eine Warnung und landet auf einer Lernseite.

Crash verhindern – und trotzdem einplanen

Obwohl viele DSGVO, Passwörter oder abgeschlossene Serverräume als lästig empfinden – all das dient als Hilfsmittel. Sie schützen die Privatsphäre des Teams, die personenbezogenen Daten der Klienten, betriebswirtschaftliche Informationen des Unternehmens sowie Firmeninterna. Am Ende verhindern die Maßnahmen eventuell den Crash des ganzen Geschäfts. Versicherungsprofis sollten sich selbst und ihr Team am besten jährlich in diesem Bereich weiterbilden.

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Egal, wie viele Firewalls Unternehmer einrichten, welche digitale Verteidigungsgräben sie ausheben und wie viel Ordner sie verschlüsseln – einen 100-prozentigen Schutz vor Angriffen gibt es leider nie. Selbst Facebook kämpfte bereits mit weltweiten Ausfällen. Aus diesem Grund bereiten Profis Notfallkonzept vor: Was ist zu tun, wenn Systeme längere Zeit nicht zur Verfügung stehen? Der Strom stundenlang ausfällt? Oder die Büros wegen störrischer Schließanlagen nicht mehr betreten werden können? Wer auf einen Plan B in der Schublade zurückgreifen kann, spart jede Menge Geld, Zeit und Nerven. Hier können auch Cyberversicherungen sinnvoll sein. Sie sichern im Notfall nicht nur das eigene Business ab. Auch für Kunden kann ein entsprechender Vertrag interessant sein. Somit lohnt es sich für Versicherungsprofis doppelt, sich auf diesem Gebiet auszukennen und aufzurüsten.

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