Bereits in der 63. Auflage legt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ eine Liste der größten deutschen Unternehmen je Branche vor. Darunter auch Versicherer, deren Größe mit Hilfe des eingesammelten Bruttobeitrags im Jahr 2020 gemessen wird. Erschienen ist das Magazin „Die 100 Größten“ als Beilage zur Ausgabe vom 07. Juli 2021.

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Allianz distanziert Konkurrenz deutlich

Geändert hat sich zumindest auf den Pole Positions der Hitliste nichts. Die Allianz Gruppe bleibt -derzeit uneinholbar- auf der Spitzenposition und verweist die Konkurrenz deutlich auf die Plätze. 140,455 Milliarden Euro Bruttobeitrag sammelte der Versicherer bei Kundinnen und Kunden in 2020 ein. Und muss damit zumindest einen leichten Rückgang verkraften. Noch im Jahr zuvor konnten die Münchener 1,3 Prozent mehr Beitrag erzielen.

Die Zweitplatzierte hält die Allianz allerdings weiterhin auf Distanz: und zwar deutlich. Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, auch bekannt als Munich Re, erzielte 54,890 Milliarden Euro Bruttobeitrag. Damit sammelt einer der größten Rückversicherer der Welt "nur" rund 39 Prozent der Allianz-Beiträge ein. Immerhin konnte die Munich Re deutlich wachsen und erzielte 6,7 Prozent mehr Bruttobeitrag als im Jahr zuvor.

Talanx verdrängt Allianz-Tochter

Rang drei geht nach Niedersachsen: Dort ist die Talanx AG zuhause. 41,105 Milliarden Euro konnten die Hannoveraner an Beitragseinnahmen erzielen und damit ebenfalls um 4,1 Prozent zulegen. Damit konnte die Talanx Gruppe, zu der unter anderem die Marken HDI, Hannover Rück und Neue Leben gehören, einen Platz nach vorn schieben. Denn noch im letzten Jahr stand die Allianz Deutschland AG auf dem Treppchen. Zu bedenken ist hierbei, dass die FAZ die Töchterunternehmen der großen Versicherungsgruppen gesondert erfasst.

Zählt man die Tochterunternehmen mit, platziert sich -wie bereits erwähnt- die Allianz Deutschland auf Rang vier. Die Konzerntochter konnte 40,846 Milliarden Euro Bruttobeitrag erzielen und verliert damit 2,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Konzerntochter wird allerdings im laufenden Geschäftsjahr eingestampft und in den Mutterkonzern, die Allianz Gruppe, integriert. Konzernchef Oliver Bäte will die Konzernstruktur verschlanken und doppelte Strukturen abbauen, um Kosten einzusparen. Immerhin: einen Jobabbau soll es bei den Münchenern nicht geben, die rund 13.000 Beschäftigten innerhalb der Allianz Gruppe weiter beschäftigt werden.

Die Hannover Rück, Tochter der drittplatzierten Talanx Gruppe, ist fünftgrößter Anbieter mit 24,765 Milliarden Euro Bruttobeitrag: ein Plus von 9,6 Prozent gegenüber 2019. Dahinter platziert sich die hessische R+V-Versicherung aus dem hessischen Wiesbaden mit 18,952 Milliarden Euro Bruttobeitrag. Der genossenschaftliche Versicherer kann ebenfalls auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blicken und sammelte 8,9 Prozent mehr Beitrag ein.

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Auf Rang 7 platziert sich die Ergo Group, Tochter der Munich Re mit Sitz in Düsseldorf. 17,569 Milliarden Euro sammelte die Ergo ein, verlor aber leicht um 0,5 Prozent. Es folgen die Generali Deutschland AG mit 14,418 Milliarden Euro, was ein leichtes Wachstum von 0,9 Prozent bedeutet. Die Debeka Gruppe (13,999 Milliarden Euro, +3,9 Prozent) und Axa AG (11,025 Milliarden Euro, +1,5 Prozent) und die Versicherungskammer Bayern (9,359 Milliarden, +7,5 Prozent) folgen auf den Rängen der Branchengrößen. Zu bedenken ist, dass die FAZ nicht nur das Versicherungsgeschäft im engeren Sinne mitzählt, sondern auch Einnahmen aus dem Bankgeschäft und Asset Management.

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