Die Branche trotzt der Corono-Krise und ist bisher unbeschadet durch die Pandemie gekommen. Denn auch im Jahr 2020 haben die Versicherer beim Geschäft mit Leben-Policen positive Zahlen einfahren können. In den vergangenen beiden Jahren waren die Beitragseinnahmen um 2,5 Prozent beziehungsweise um beachtliche 11,3 Prozent gestiegen. Davor waren die eingenommenen Beiträge drei Jahre gesunken.

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Im vergangenen stiegen die Beitragseinnahmen um schmale 0,4 Prozent. Dadurch hat die Branche Beitragseinnahmen in Höhe von 99,9 Milliarden Euro einfahren können. Die laufenden Beiträge bleiben mit 57,0 Prozent der größte Teil der Einnahmen. Einmalbeiträge kommen auf 37,0 Prozent und Zusatzversicherungen machten 6,0 Prozent der Beiträge aus. Inklusive der Pensionskassen und Pensionsfonds haben die Versicherer gebuchte Bruttobeiträge von 103,2 Milliarden Euro erzielt und bleiben damit genau auf dem Level des Vorjahres. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2021“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

Doch aus dem schwierigem Fahrwasser ist das Produkt Lebensversicherung noch nicht. Denn der Niedrigzins und die regelmäßige schlechte Presse hinterlassen ihre Spuren. Das zeigt auch der Trend bei der Zahl der Policen. Im Jahr 2020 sank die Zahl der Leben-Verträge um knapp ein Prozent auf 82,0 Millionen Policen. Mit 49,0 Prozent den größten Anteil daran haben Renten- und Pensionsversicherungen. Klassische Kapitalversicherungen haben einen Anteil von 25,0 Prozent am Bestand. Weitere 9,4 Prozent fallen auf Risiko-Policen. Immerhin noch 6,4 Prozent der Policen sind Invaliditätsversicherungen.

Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung stieg die Zahl der Verträge um 0,8 Prozent auf über 16,4 Millionen. Die Beitragseinnahmen stiegen ebenfalls leicht um 1,0 Prozent auf knapp 19,2 Milliarden Euro „Die betriebliche Altersversorgung hat noch Wachstumspotenzial – in den vergangenen Jahren ist die Beschäftigung deutlich stärker gestiegen als die Zahl der Menschen mit einer bAV. Die nächste Bundesregierung sollte daher den gesetzlichen Rahmen für die geförderte Altersvorsorge insgesamt anpassen, um flexiblere Garantien und damit eine chancenreichere Kapitalanlage zu ermöglichen“, so Asmussen.

Weniger neue Verträge

Beim Neuzugang musst die Branche verminderte Zahlen hinnehmen. Knapp 4,649 Millionen Verträge (5,093 Millionen Verträge) wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Die neuen Verträge in 2020 teilten sich auf knapp 3,365 Millionen Verträge mit laufenden Beiträgen und 1,285 Millionen Verträge gegen Einmalbeitrag auf. Die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine sank im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent. Davon waren rund 2,179 Millionen Verträge eine Renten- und Pensionsversicherungen (Minus 3,7 Prozent). Lediglich rund 392.000 klassische Leben-Policen wurden abgeschlossen (Minus 13,4 Prozent).

Während die Zahl der Risikoversicherungen um 2,3 Prozent auf einen Anteil von zehn Prozent (463.363 Policen) fiel, legten Invaliditäts-Policen um 3,8 Prozent zu und hatten damit einen Anteil von 9,7 Prozent am Neuzugang (450.957 Policen). Restschuld-Versicherungen und Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung verloren 20,9 Prozent und haben nun einen Anteil von 18,7 Prozent am Neuzugang. Das sind immerhin 871.467 Verträge. Den größten Verlust beim Neugeschäft machten Pflege-Policen. Diese verloren 32,9 Prozent. Der Neuzugang ist mit 8.757 Policen weiterhin überschaubar.

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Lebensversicherer haben weniger Leistungen ausgezahlt

Die ausgezahlten Leistungen der Leben-Anbieter fielen 2020 auf 82,1 Milliarden Euro. Das sind 3,3 Prozent weniger als im Jahr 2019. Positiv entwickelte sich der Kapitalanlagenbestand der Versicherer. Dieser hatte in 2019 erstmals die Rekordmarke von mehr als einer Billion Euro geknackt. Im abgelaufenen Jahr wuchs der Bestand um weitere 4,0 Prozent auf 1.006,8 Milliarden Euro. Hinzu kamen noch rund 131,5 Milliarden Euro an Kapitalanlagen für fondsgebundene Policen.

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