Hintergrund: Die private Unfallversicherung zählt zu einem der profitabelsten Zweige im Kompositgeschäft. Zwar gehen nur neun Prozent der 73.205 Mio. Euro Bruttoprämien, die das Kompositgeschäft insgesamt in 2019 der Branche einbringt, auf das Konto des Zweigs Unfall – Rang vier bei den Prämieneinnahmen hinter den Zweigen Kfz Gesamt, Verbundene Gebäudeversicherung und Haftpflicht. Dennoch aber: Aufgrund ihrer Profitabilität steht die Unfallversicherung „an der Spitze der Kompositzweige“, wie Clemens Wilde als Autor des aktuellen Branchenmonitors herausstellt.

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Diese Profitabilität wird auch anschaulich an den Schaden-Kosten-Quoten der Branche: Bei guten 81,29 Prozent lag die durchschnittliche Combined Ratio (CR) des Marktes in 2019. Nur drei der fünfzig im aktuellen Branchenmonitor gerankten Unternehmen schreiben in 2019 wirklich rote Zahlen (und müssen eine Schaden-Kosten- Quote über 100 Prozent ausweisen). Und nimmt man den Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019, sind es sieben Versicherer, die über die kritische 100-Prozent- Marke rutschen.

Zu bedenken ist: Die Combined Ratio gewinnt nur im Licht weiterer Kennzahlen Aussagekraft. Am deutlichsten wird dies an der Allianz: Zwar weist sie seit Jahren in der Unfallversicherung eine CR über 100 Prozent aus, zugleich aber hat sie das beste versicherungstechnische Ergebnis der gesamten Branche. Solche Widersprüche sollten zumindest bedacht werden. Auch sagt die Combined Ratio nichts über das Leistungsverhalten der Versicherer aus oder über die Rückstellungen auf der Passivseite.

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Alle Zahlen entstammen dem „Branchenmonitor Unfallversicherung 2014-2019“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH (in Zusammenarbeit mit Sirius Campus). Der Monitor deckt 50 Versicherer und damit 94 Prozent des Unfallmarktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.