Der Finanzkonzern MLP vermeldet positive Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. „Das Jahr 2020 war erfolgreich und ein unfreiwilliger Stresstest für unsere Strategie. Wandlungsfähigkeit, Digitalisierung sowie Stabilität im Geschäftsmodell waren unsere Erfolgsfaktoren. Damit haben wir diese Situation mit Bravour bestanden.“, freute sich Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg. So konnte das Wieslocher Unternehmen seinen Umsatz von 708,8 Millionen Euro auf 767,3 Millionen Euro steigern. Dies sei der höchste Wert seit des Verkaufs der eigenen Versicherer im Jahr 2005. Gleichzeitig kletterten die Provisionserlöse um 48,1 Millionen Euro auf 672,9 Millionen Euro.

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Dadurch konnte das Konzernergebnis um 17,1 Prozent gesteigert werden und liegt damit bei 43,2 Millionen Euro. Das operative EBIT stieg um 26 Prozent auf 59,4 Millionen Euro. An den guten Zahlen möchte das Unternehmen auch seine Aktionäre teilhaben lassen. So solle die Dividende von 21 Cent auf 23 Cent pro Aktie festgelegt werden.

Im vergangenen Jahr profitierte MLP erneut von verbesserten Zahlen in fast allen Bereichen. Die höchsten Zuwächse seien aber in den Bereichen erzielt worden, die erst in den vergangenen Jahren gestartet wurden. Die deutlichsten Zuwächse konnten in der Immobilienvermittlung (plus 67,4 Prozent) eingefahren werden. Dieser Bereich hatte schon im Vorjahr um 17,9 Prozent zugelegt. Ebenfalls sehr gut schnitt das Vermögensmanagement (plus 17,3 Prozent). Lediglich bei den Erlösen durch Zinsgeschäfte (-8,4 Prozent) und im Bereich Altersvorsorge musste der Finanzkonern Verluste hinnehmen. Die Beitragseinnahmen im Bereich der Altersvorsorge sackten um 5,0 Prozent ab und liegen nun bei 214,6 Millionen Euro. 2019 waren die Erlöse um 6,4 Prozent auf 225,8 Millionen Euro gestiegen.

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Leicht zulegen konnte die Kranken-Sparte. Hier wuchs der Umsatz um 4,8 Prozent auf von 50,6 Millionen Euro. Einen weiteren Anstieg konnte das Unternehmen in der Sachversicherung verzeichnen. Während die Erlöse 2019 um 5,2 Prozent auf 126,6 Mllionen Euro anstiegen, konnte der Finanzkonzern 2020 in diesem Bereich wieder punkten. Die Beiträge stiegen um 8,4 Prozent auf nun 137,2 Millionen Euro. In diesem Segment hätten vor allem das Geschäft mit Privatkunden sowie die gute Entwicklung des Tochterunternehmens Domcura eine wichtige Rolle gespielt. Ebenfalls zulegen konnten die Bereiche übrige Beratungsvergütungen (plus 7,0 Prozent) und Finanzierung (plus 4,8 Prozent).

Die Sparten im Überblick

Erfreut zeigte sich die Führungsriege auch ob der zunehmenden Anzahl an Beratern. Mit dem Hintergrund, dass sich die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verringert hat, sind wachsende Beraterzahlen beachtlich. In den vergangenen drei Jahren seien die Vermittlerzahlen bei MLP sogar leicht angestiegen. Während in 2018 und 2019 ein Plus von 19 bzeziehungsweise 53 Beratern stand, waren es anno 2020 immerhin 105. Dies sei auf die umfangreichen Investitionen in das Hochschulgeschäft zurückzuführen. Zudem würden viele Vermittler auch von Wettbewerbern kommen.

Die MLP-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Gesamterlöse steigen um 8,3 Prozent auf 767,3 Millionen Euro (708,8 Millionen Euro)
  • Operatives EBIT steigt von 47,1 Millionen Euro auf 59,4 Millionen Euro
  • Konzernergebnis plus 17,1 Prozent auf 43,2 Millionen Euro
  • Die Erlöse in der Altersvorsorge fielen um 5,0 Prozent auf 214,6 Millionen Euro
  • Vorstand schlägt eine Dividende von 23 Cent pro Aktie vor
  • Ausblick bis 2022: Operatives EBIT auf 75 bis 85 Millionen Euro steigern

Für 2021 rechnet das börsennotierte Unternehmen mit einem EBIT zwischen 55 Millionen Euro am unteren und 61 Millionen Euro am oberen Ende. Bis Ende 2022 hat sich der Finanzdienstleister Einiges vorgenommen. Denn bis dahin solle das operatives EBIT von aktuell 59,4 Millionen Euro auf dann 75 bis 85 Millionen Euro gesteigert werden.

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Vor allem das Immobilien- und das Hochschulgeschäft sollen dabei helfen. Hinzu kämen die Potenziale aus dem neuen Segment Industriemakler, in dem ab dem Jahr 2022 sichtbare Ergebniseffekte erwartet werden. Auch die Beraterzahl im Hochschulbereich solle von derzeit rund 440 auf 600 wachsen. Im selben Zeitraum soll die Beraterzahl auf 2.200 bis 2.280 zulegen. Aktuell sind es 2.086 Berater.

„Unsere wesentlichen Wachstumshebel sind auf 2022 ausgerichtet, so dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht nur einen deutlichen Ergebnissprung erwarten – sondern ihn schon heute über die wesentlichen Frühindikatoren herleiten können.“, sagte Finanzvorstand Reinhard Loose.

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